Meinung

Kulturkampf in Spanien: Gewalt auf den Straßen, Außerirdische in den Institutionen

Die Menschen, die Steine auf die Zentrale der Sozialisten werfen, sind dieselben, die den Unterricht auf Spanisch verlangen, warnt Patrick Schirmer Sastre

Demonstrationen in S 79970005 Bereitschaftspolizisten gehen durch eine Tränengaswolke während eines Protest. Erneut haben mehrere tausend Menschen vor der Zentrale der sozialistischen Partei (PSOE) in Madrid gegen die geplante Amnestie für katalanische Separatisten demonstriert.

Demonstrationen in S 79970005 Bereitschaftspolizisten gehen durch eine Tränengaswolke während eines Protest. Erneut haben mehrere tausend Menschen vor der Zentrale der sozialistischen Partei (PSOE) in Madrid gegen die geplante Amnestie für katalanische Separatisten demonstriert. / Foto: Paul White/AP

Nun ist es also so weit: In den Straßen Spaniens wütet ein rechtsradikaler Mobunter dem Vorwand, Spanien „retten“ zu wollen. Die sich selbst als moderat einschätzenden Konservativen brauchen unangenehm lange, um die Gewalt halbherzig zu verurteilen. Make Spain Great Again. Währenddessen setzt der politische Flügel der Steinewerfer und Hitlergruß-Zeiger den Vormarsch durch die Institutionen fort.

Menschen protestieren in der Nähe des nationalen Sitzes der Sozialistischen Partei. Erneut haben mehrere tausend Menschen vor der Zentrale der sozialistischen Partei (PSOE) in Madrid gegen die geplante Amnestie für katalanische Separatisten demonstriert.

Menschen protestieren in der Nähe des nationalen Sitzes der Sozialistischen Partei. Erneut haben mehrere tausend Menschen vor der Zentrale der sozialistischen Partei (PSOE) in Madrid gegen die geplante Amnestie für katalanische Separatisten demonstriert. / Foto: Paul White/AP

Auf den Balearen hat er sich als ersten Konfliktpunkt ein heißes Eisen ausgesucht: den seit Jahrzehnten existierenden Konsens bezüglich der Unterrichtssprache zu kippen. Völlig anlasslos, völlig vorbei an den wirklichen Bedürfnissen der Menschen auf den vier Inseln. Ausgerechnet von der Partei, die mit dem Slogan „Cuida lo tuyo“ (Bewahre, was dir gehört) in den Wahlkampf der Autonomieregionen gezogen war.

Es kommt wieder auf die Konservativen an

Viel wird nun davon abhängen, wie die Konservativen mit ihren Bündnispartnern umgehen. Auf Mallorca hat Marga Prohens’ Regierung es zumindest vorläufig geschafft, die Hardliner einzufangen. Das liegt sicherlich auch daran, dass sie eine echte Mallorquinerin ist, die weiß, wie die Insel tickt. Während die Vox-Vertreter immer ein wenig wirken, als wären sie Außerirdische, die vor ihrer Mission, Mallorca friedlich zu erobern, das falsche Handbuch gelesen haben.

Marga Prohens kündigte die Abschaffung der Steuern bei einer Pressekonferenz an

Marga Prohens bei einer Pressekonferenz an / Youtube

Und genau da liegt die Krux: Denn das Beispiel Madrid zeigt, wie gefährlich es wird, wenn die mit dem falschen Handbuch nicht mehr so friedlich sind. Und die dann von einem PP-Chef eingefangen werden müssen, dessen Attitüde in diesem unnötigen Kulturkampf ein wenig an Pudding erinnert.

Parece que ha llegado el momento: una turba de extrema derecha hace destrozos en las calles de España (p. 12) y ello bajo el pretexto de querer „salvar“ a España. Los populares, que se consideran moderados, tardan un tiempo incómodo en condenar –con poca convicción– la violencia. Make Spain Great Again. Mientras tanto, el ala política de los que lanzan piedras y exhiben el saludo fascista continúa su avance por las instituciones. En Baleares han elegido una patata caliente como primer punto de conflicto: tumbar el consenso existente desde hace décadas sobre la lengua vehicular de la enseñanza (p. 4-5). Sin motivo alguno, ignorando por completo las necesidades reales de los habitantes de las cuatro islas. Y esto por parte del mismo partido que se presentó en la campaña electoral con el lema „Cuida lo tuyo“. Mucho dependerá de cómo traten los conservadores a sus socios. En Mallorca, Marga Prohens ha conseguido contener al menos de momento a los partidarios de la línea dura. Seguramente, esto se debe también al hecho de que es mallorquina y sabe lo que mueve a la isla. Los de Vox, en cambio, siempre se parecen un poco a extraterrestres que han leído el manual equivocado antes de embarcarse en su misión de conquistar pacíficamente Mallorca. Y este es el quid de la cuestión: el ejemplo de Madrid muestra lo peligroso que resulta cuando los que tienen el manual equivocado dejan de ser tan pacíficos. Y tienen que ser contenidos por un líder del PP cuya actitud en esta innecesaria guerra cultural es blandengue como el flan.

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