Mallorca Zeitung

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Jung, kreativ und lecker: Hier essen deutsche Inselresidenten gerne auf Mallorca

Weit mehr als nur Snacks: ein Besuch im neuen Restaurant Mos nahe des Strandes von Son Serra de Marina

Eindrucksvoller Brunnen auf stimmungsvoller, überdachter Terrasse, die auch noch ums Eck weitergeht. | FOTO: MOS

Von vielen Plätzen reicht der Blick aufs Meer, hier auf der großen, teils mit Bastmatten überdachten und mit einem eindrucksvollen Steinbrunnen bestückten Terrasse des Mos. Das schöne Lokal in Son Serra de Marina, nahe am Strand gelegen, hieß früher Can Jaume. Seit Februar 2022 residieren hier aber David Mehlhorn (Serviceleitung) und sein Geschäftspartner Héctor Tapia (Chefkoch). „Wir haben alles, aber wirklich alles geändert, weil wir einen kompletten Neuanfang wollten, ohne Anknüpfung an das Vorige. Moderner, frischer, jünger“, so Mehlhorn über seine Vision. „Und das betrifft nicht nur die Optik.“

Patacones mit viel Gemüse. | FOTOS: MOS

In kurzer Zeit konnten die jungen Wirtsleute das Vertrauen ihrer stetig steigenden Zahl von Gästen gewinnen. Was nicht zuletzt an der Professionalität des sympathischen Duos liegt, aber auch an der Herzlichkeit, mit der vor allem Mehlhorn – er hat einen deutschen Vater und spricht perfekt Deutsch – seine Gäste behandelt. Kein Wunder, dass der Anteil der Stammgäste bei etwa 70 bis 80 Prozent liegen dürfte. Sie kommen teils mehrfach pro Woche, vor allem deutsche Residenten. Viele kennen die beiden auch noch von ihrer Zeit im bekannten El Sol im selben Ort. Eine Reservierung, speziell am Wochenende, ist somit angeraten.

Salat „Frutal“ mit Feta- und Ziegenkäse. |

Wenige und einfache Gerichte

Im Angebot waren anfangs wenige und einfachere Gerichte, was sich aber mittlerweile geändert hat, auch wenn mos die Kurzform für das mallorquinische Wort mossegada ist und in etwa Snack, kleine Leckerei bedeutet. Doch die Gerichte sind gar nicht so klein. Gleichzeitig kann man die Buchstaben auch umdrehen, dann liest man som, also „wir sind“. Mit anderen Worten: Dieses Lokal entspricht exakt dem, was die beiden Gastgeber verkörpern wollen.

Hummerravioli, Passionsfrucht-Gorgonzola-Sauce. |

Das Highlight unter den Vorspeisen sind sicher die patacones, die Kochbananenkörbchen, gefüllt mit Rindfleisch, Thunfisch oder auch nur Gemüse, von denen drei Stück auf den Teller kommen. Kombiniert werden die Rindfleischstückchen beispielsweise mit Mais, Avocado, Rote Bete, Möhre, Pilzen, Edamame-Bohnen und Zucchini, gewürzt mit Balsamico-Essig und einem selbst angesetzten Kräuter-Olivenöl. Originär stammt das Gericht aus Südamerika, ebenso wie der chilenische Chefkoch. Es gibt zudem mit Huhn oder Lachs gefüllte Tacos, Miesmuscheln in Weißwein mit Fenchel sowie Salate wie etwa den leckeren „Frutal“ mit saisonalen Früchten, roter Bete, Walnüssen, Feta- und Ziegenkäse – nur ein Beispiel für etliche weitere vegetarische Gerichte.

Freunde und Geschäftspartner im Mos: David Mehlhorn und Héctor Tapia (v. li.). | FOTO: MOS

Lachs auf Pastinakenpüree

Das Thunfisch-Tataki wird angerichtet mit Alfalfa-Sprossen, Wakame-Algen, pikanter Mayonnaise, Tomaten und Teriyaki-Sauce. Des Weiteren kann man sich an Risottos ergötzen oder an Tagliatelle, etwa mit Angusrind-Streifen, Pilzen, Artischocken, Parmesan und einer Ingwer-Apfelsauce. Das gebratene Lachsfilet auf Pastinakenpüree wird mit Gemüse kombiniert, weitere Fischgerichte wie auch ein „Fisch des Tages“ stehen auf der Karte, ebenso wie Steaks. Tagesaktuell gibt es unabhängig von der Karte auch weitere Vorschläge. „Haben sie Erfolg, schaffen sie es auf die Hauptkarte“, so Mehlhorn (Vorspeisen 7–15 Euro, Salate 13–15 Euro, Hauptspeisen 13–27 Euro, Desserts 6–7,50 Euro).

Thunfisch-Tataki mit Wakame-Algen. |

Dazu oder auch solo schmeckt ein Wein der relativ kleinen, aber preislich sehr fairen und gut zusammengestellten Weinkarte, die nicht nur Namen der Bodegas und die Herkunftsregion auflistet, sondern auch die genutzten Traubensorten. Spannend sind die Cocktails des argentinischen Barkeepers Juan, der nicht nur alle Klassiker beherrscht, sondern auch Eigenkreationen bietet wie etwa den Satisfhéctor mit Pisco, Mezcal, Suze Bitter-Likör, Mandelsirup, Orangen-Bitter, Limone, Eiweiß, etwas Zucker und Muskat. Oder den Mos Refresher mit Wodka, Sekt, Gurke, Hierbabuena, Limone und Zucker. „Wir haben oft Gäste, die sagen: Ich lass mich gerne überraschen, bring mir etwas Leckeres!“, so Mehlhorn. Und das gilt für das Essen, für die Getränke sowie speziell für die Cocktails.

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