Das Cabrera-Zentrum in Colónia de Sant Jordi an der Südküste von Mallorca ist wieder geschlossen. Ein Plakat am Eingang informiert interessierte Besucher, dass der Komplex, der die Flora und Fauna des Nationalparks Cabrera zeigt, während der Monate Dezember und Januar geschlossen bleibt.

Die Entscheidung ist ein weiterer Rückschlag bei dem Vorhaben, das Zentrum rentabler und attraktiver zu machen. Insbesondere im Winterhalbjahr sollte es Besucher nach Colònia de Sant Jordi locken.

Seit 2013 wird das "centro de interpretación" von der öffentlichen Holding Tragsa betrieben, nachdem eine öffentliche Ausschreibung ergebnislos zu Ende gegangen war. Weil der 21-Millionen-Euro-Komplex die balearische Landes­regierung jährlich mehr als 4 Millionen Euro Unterhalt kostete, war sogar kurzzeitig die Schließung im Gespräch.

Die Einrichtung war ein Prestige-Projekt des ehemaligen Balearen-Premiers Jaume Matas (Volkspartei, PP) gewesen, der es in seiner Amtszeit als spanischer Umweltminister (1999-2003) auf den Weg brachte. Eröffnet wurde das Besucherzentrum aber erst 2008. Zunächst wurde es von der Zentralregierung betrieben, ging aber dann an die Balearen-Regierung über.