Im altklassischen Latein wurde mit nonna eine weibliche Person von ehrwürdigem Alter bezeichnet, und noch heute steht dieser Begriff im Italienischen für die Großmutter. Ein mit einem Schmunzeln versehenes, aber nicht ganz zu Unrecht bestehendes Sprichwort auf Mallorquinisch stellt fest, dass „Nonnen, Polizisten und Spiegeleier immer nur paarweise zu finden sind“ (Monges, guàrdia civil i ous ferrats, sempre van aparellats).

Nicht weniger kurios ist das Prädikat, mit dem eine Angelegenheit versehen wird, die nur selten vorzufinden und zudem von hoher Qualität ist: „Das ist wie die Bruststillung durch eine Nonne“ (Això és mamella de monja). Noch derber klingt die Definition von dem, was nur über einen kurzen Zeitraum Bestand hat: „Die Liebe einer Nonne und der Furz eines Mönches sind gleich Luft“ (Amor de monja i pet de frare, tot és aire).

Mit über 12.000 Ordensfrauen in rund eintausend klösterlichen Niederlassungen ist die Zahl der Mitglieder in Deutschland um ein Vielfaches größer als bei Männerorden. Die größten Gruppen bilden die benediktinisch, franziskanisch und vinzentinisch geprägten Gemeinschaften. Dass es sich dabei um eine gefährdete Spezies handelt, zeigt die sich im freien Fall befindliche Anzahl der Ordensfrauen, 2008 waren es noch 23.000, 1997 knapp 34.000.

Eine meteorologische Redewendung nimmt indes Bezug auf die alljährliche Hitze im Hochsommer, welche von den hiesigen kirchlichen Festtagen Santa Margalida (20. Juli) bis zu San Bernat (20. August) dauert: „Die Nonne entzündet sie, und der Mönch löscht sie“ (Sa monja l’encén i es frare l’apaga). Dass Liebe im Extremfall ebenso hörig machen kann wie religiöse Hingabe konstatierte die österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach: „Es gibt Frauen, die ihre Männer mit einer ebenso blinden, schwärmerischen und rätselhaften Liebe lieben wie Nonnen ihr Kloster.“