Die Läden sind poppig gestylt, der Name ungewöhnlich: Ö!MyGood. Das weckt Neugierde. Und das ist natürlich auch Sinn und Zweck von Optik und Namen. Wobei das „Ö" ein Gesicht mit großen Augen und weit geöffnetem Mund symbolisieren soll. Sozusagen ein potenzieller Kunde, der überrascht und erstaunt etwas Neues kennenlernt. Das Neue ist in diesem Fall ein hipper Trend auf dem Food-Markt: Joghurteis, frozen yogurt mit verschiedenen Zutaten, auch toppings genannt. Sowohl in Can Pastilla direkt am Strand als auch gegenüber vom Mercat de l´Olivar im Zentrum Palmas sind jetzt Filialen zu finden.

Gründerin und Erfinderin von Ö!MyGood ist Ana Picó, eine gebürtige ­Mallorquinerin und Marketing­expertin, die in Madrid lebt und im Frühjahr 2010 Ö!MyGood lancierte. Seither hat sie Joghurt-Eisdielen in Madrid und eben auf Mallorca eröffnet. Weitere Franchise-Filialen in Barcelona, Pamplona und La Coruña sind noch für dieses Jahr in Planung.

Der gefrorene Joghurt wurde erstmalig in Großbritannien in den frühen 70er Jahren auf den Markt gebracht. Es war offenbar die falsche Zeit; das Interesse hielt sich in Grenzen. Der Durchbruch kam erst in den vergangenen, immer gesundheitsbewussteren Jahren. Global food: Zunächst kam man in Südkorea wieder auf den Joghurt-Trichter. Koreanisch-stämmige Amerikaner exportierten das Konzept dann schnell in die USA. Diesmal avancierte das Eis schnell zum Kultobjekt, und schwimmt nun quasi auf der health-fastfood-Welle. Und wie so vieles (Brownies, coffee to go, cup cakes) erreicht der Hype ein, zwei Jahre später auch Europa. Dabei spricht frozen yogurt Frauen wie Männer gleichzeitig an und natürlich auch Kinder.

Allerdings arbeiten die meisten Firmen mit Maschinen, die Luft in die Masse spritzen, so den Joghurt voluminöser machen und durch den verhältnismäßig geringen Wareneinsatz höhere Margen erzielen. Davon will man bei Ö!MyGood nichts wissen. Ana Picó: „Ich will ein gutes, leckeres, ehrliches und qualitativ hochwertiges Produkt, hinter dem ich stehen kann." Bei ihr sei das Eis cremig, da käme keine Luft hinein. Nicht zuletzt deshalb setze sie auch auf den Slogan „Genuss ohne Reue" (placer sin remordimientos).

„Das Ö!MyGood-Eis wurde von Ernährungswissenschaftlern entwickelt und wird täglich frisch produziert", sagt Picó. Es ist kalorienarm (99 Kilokalorien pro 100 Gramm und 0,8 Gramm Fett) und voller guter Inhaltsstoffe (128 Milligramm Kalzium pro 100 Gramm, Proteine, glutenfrei, probiotisch, keine Nahrungsergänzungs- oder künstliche Stoffe). Die toppings hingegen reichen von frischen Früchten und exotischen Sirups bis hin zu Cerealien, Gebäck und Schokolade – wenn auch in Maßen, dann also doch etwas kalorienreicher. Der Preis: 2,40 Euro für die kleinste Portion (155 Gramm) bis zu 4 Euro für die größte (320 Gramm). Die toppings kosten 70 Cent fürs erste, 60 fürs zweite und 50 fürs dritte.

Das Zusatzangebot in den Eisdielen kann sich ebenfalls sehen lassen: verschiedene Frucht-Smoothies, entweder auf Joghurt- oder auf Sojamilch-Basis (3,90 Euro), außerdem ausgefallene Säfte wie beispielsweise „Capri" mit Melone, Tomate und Basilikum (3,80 Euro). Alle enthalten – laut Ana Picó – reichlich Antioxidantien und Vitamine. Außerdem gibt es Snackvariationen wie tramezzinis, bocadillos, Salate oder ensaimadas.

Die beiden neuen Eisdielen sind aller Voraussicht nach erst der Anfang. Auf Mallorca werden wohl demnächst noch zwei weitere coole Shops hinzukommen. Bei einer Präsentation verriet Chefin Ana Picó, dass es Interessenten gibt, die sowohl in der Zone Pollença/Alcúdia als auch in Puerto Portals diese modernen Anlaufstellen für trendbewusste Joghurt-Fans einrichten wollen.