Ans Meer wollen eigentlich alle. Die Weite, das Rauschen, der unvergleichliche Anblick in verschiedenen Blautönen schimmernder Fluten - mit derlei Aussicht schmecken Essen und Drinks noch mal so gut. Umso erstaunlicher, dass es in Palma und der näheren Umgebung gar nicht so viele empfehlenswerte Lokalitäten mit direktem Meerzugang gibt. Ein empfehlenswerter Neuzugang immerhin ist nun in Cala Major zu vermelden: der Zhero Beach Club.

Über eine Treppe geht es von der ­trubeligen, mit vielen Touristenlokalen und Souvenirshops bestückten Hauptstraße hinab in die elegante Oase am Meer. Auf der ersten Ebene des Clubs befindet sich das Lokal mit großer ­Terrasse und Pool (5 mal 11 Meter). Quasi als Einstiegsangebot sind für konsumierende Gäste Pool- und Liegen­nutzung derzeit umsonst.

Weiter unten geht es zur zweiten Ebene mit einem Chillout-Bereich. Die dritte Ebene, momentan noch eine Steinplattform direkt am Wasser, wird im nächsten Jahr umgestaltet und eröffnet, zusammen mit einem noch zu bauenden Steg, an dem Beachclub-Gäste mit ihrem Boot anlegen können. Bei solch attraktivem Ambiente kann man glatt überhören, dass (zumindest an Werktagen und tagsüber) nebenan ein großer Apartmentkomplex entsteht ?

Ob frische Sommer­salate, Sushi in vielen Varianten ­(ab 6 Hosomakis für 4,50 Euro über eine delikat-knusprige Tempura-Zhero-Hot Roll für 11,90 Euro bis zur Mega-Platte mit 30 Stück für 39,50 Euro), Fleisch und Fisch vom Grill oder auch nur einen kühlen Cocktail - alles steht bereit, um die sonnenhungrigen Gäste zu verwöhnen. Einen speziellen ­Service bekommen übrigens Fleischfans, denn Salvatore, ein Fleisch­experte, erklärt unterhaltsam die verschiedenen Varianten und Schnitte, um die Bestellung zu vereinfachen. Bei den Preisen (je nach Fleischsorte und Gewicht 18-36 Euro plus Beilagen) zahlt man die einzig­artige Lage mit - wie ­überall in vergleichbaren Locations.

Die Managerin vom Beach Club, zwei Zhero-Cafés (eins ebenfalls in Cala Major, das andere als Café-Boutique-Kombi auf Port Adrianos neuer ­Philippe Starck-Mole) und dem Zhero Hotel ist eine 23-jährige Deutsche, Melanie Grulke. Die junge Hotelfachfrau, die schon von Kindesbeinen an von einem Beruf in der Hotellerie träumte und konsequenterweise dann auch eine Ausbildung im Fünf-Sterne-Luxussegment (Hotel Vier Jahreszeiten in München) plus ergänzendem Hotel­managment-Studium absolvierte, ist erst seit wenigen Wochen auf der Insel, hat klare Vorstellungen und weiß sich mit Charme in ihrem Team durchzusetzen.

Das sehr auf jung und hip getrimmte Image des vor gut vier Jahren eröffneten Zhero Hotels (knapp 40 Zimmer und Suiten) soll gemäß der neuen Linie des Betreibers, Jens Liebhauser, „ein wenig erwachsener" gestaltet werden - beim Beachclub ist damit sogleich begonnen worden. Design, Glamour, moderne Eleganz und herzlicher Service sind die Schwerpunkte.

Auch im Hotel hat man in den Zimmern Fenster erneuert, Betten und Matratzen ausgetauscht. Wo zuvor kühles Weiß mit Türkis ein wenig lapidar und ernüchternd gemischt wurde, dominieren nun weiche Naturtöne wie Sand, Lehm und Creme mit Türkis als Akzent. Bequeme Sofas, ausgefallene ­Sessel, rustikale Holzbohlen-Tische, Teppiche und Accessoires stammen alle aus der neuen Linie „Liebhauser Home", erdacht von einem Kreativ-Team, dass der 41-jährige studierte ­Designer, Hotelchef und Immobilienhändler um sich geschart hat.

Das „Erwachsensein" ist auch angesichts des zweiten Hotels der Zhero-Gruppe nötig geworden, denn im österreichischen Kappl (bei Ischgl) wurde im Dezember 2012 das Fünf-Sterne-Hotel „Zhero Kappl" eröffnet, ebenfalls schick designt und ein wenig anders als andere Hotels. „Viele Gäste kennen jetzt unser dortiges Hotel im Winter und kommen im Sommer zu uns auf die Insel - da wollen sie natürlich das gleiche Niveau und einen ähnlichen Stil vorfinden", erzählt Grulke, die auch in Ischgl gearbeitet hat.

Das zweite Standbein in Österreich erlaubt der Zhero-Gruppe Winter und Sommer auch personal­technisch gut auszubalancieren. „Wir haben vor ein paar Wochen das Ischgl-Hotel für weitere Umbauarbeiten geschlossen und sind komplett hierher gezogen", erzählt Grulke. „Und wenn im Winter der Beach Club schließt, und auch das Hotel weniger Gäste hat, brummt es in Ischgl. Unser junges Team beflügelt die Aussicht auf solch spannende Wechsel."

Motivierte Mitarbeiter und eine junge Chefin, die sich mit Herzblut ihren Traum von gehobener Hotellerie erfüllt - der Beachclub-Sommer kann ­kommen.

Essen, sonnen, badenZhero Beach Club, geöffnet 11-24 Uhr (Restaurant 13-15, 19-23 Uhr, dazwischen kleine Speisen). Avda. Juan Miró, 305, Cala Major. Tel.: 971-40 43 10,

www.hotel-zhero.com