Ich liebe die drei K! Kardamom, Koriander und Kreuzkümmel stehen im Moment ganz oben auf meiner Lieblings­gewürz-Liste. Einzeln sind sie ja schon prächtig, aber zusammen sind sie ein wirklich großartiges Team. Sie ergänzen sich bestens und verfeinern im Trio jede Speise mit ihrem jeweils so besonderen Aroma.

Allein Kardamom! Wie verführerisch das nach Tausend­undeiner Nacht klingt ? Der Exot aus der Familie der Ingwer­gewächse gehört zu den ältesten Küchenkräutern der Welt. Weil er so vielseitig einsetzbar ist: Die Bandbreite reicht von herzhaft bis süß. Nehmen wir Arabien. Dort aromatisiert Kardamom den Kaffee. In Indien ist er wesentlicher Bestandteil der Currys. Und in Deutschland ist er aus der Weihnachtsbäckerei nicht wegzudenken, selbst Glühwein bereichert er mit seiner außergewöhnlichen Note.

Es gibt Kardamom in der grünen und in der schwarzen Version. Und während die grüne Variante pikant mit einer scharfen Süße und einem Hauch Eukalyptus auftrumpft, kommt die dunkle Spielart eher erdig-herb daher. Doch egal, in welcher Farbe man Kardamom genießt: Er ist nicht nur schmackhaft, sondern auch noch gesund. Denn seit Jahrhunderten ist Kardamom - wie übrigens Koriander und Kreuzkümmel auch - als Heilpflanze bekannt.

Er nämlich beruhigt u. a. den Magen, regt den Appetit an und soll sogar antibakteriell wirken. Koriander begleitet Kardamom perfekt. Weltweit landet übrigens mehr Koriander in den Töpfen als Petersilie. Besonders in asiatischen Ländern gehört das frische Kraut dank seines intensiven, mitunter leicht scharfen Aromas zu den kulinarischen Topstars. Koriandersamen dagegen sind etwas milder. In jedem Fall machen die ätherischen Öle des Korianders jedes Mahl sehr bekömmlich!

Der Dritte im Bunde meiner drei Küchenhelden ist der Kreuzkümmel, auch Kumin oder Cumin genannt. Da er weit weniger dominant als herkömmlicher Kümmel ist, verträgt er sich gut mit anderen Würzstoffen. Mit dem europäischen Kümmel verknüpfen ihn übrigens keinerlei verwandtschaftliche Bande. Fleisch, Fisch, Reisgerichten, Couscous oder Gemüse gibt Kreuzkümmel dank seines frischen, scharf-aromatischen Geschmacks das gewisse Extra.

Und wissen Sie, wem ich gerade noch mein Herz geschenkt habe: Sumach! Nie gehört? Nie probiert? Das sollten Sie ändern. Schließlich gibt es ihn schon seit über 2.000 Jahren. Mit seiner fruchtig-frischen, säuerlich-herben Note ist er nicht nur zu Fisch oder Fleisch köstlich, sondern auch zu Desserts. Interessant ist, dass seine Säure weniger stark ausgeprägt ist als etwa die der Zitrusfrüchte. Ein spannendes Allroundtalent, das die Küche sehr bereichert. Besonders im östlichen Mittelmeerraum kommt das rote Pulver aus den getrockneten, zerkleinerten Früchten der Pflanze zum Einsatz, dort sogar als Tischgewürz. Lassen Sie sich inspirieren! Ich wünsche guten Appetit.

hDas Rezept: Orientalisch gewürzte Lammkoteletts mit Chermoula-und Sauce Tajine