Neulich schlenderte ich durch die Markthalle in Palmas Stadtteil Santa Catalina und traute meinen Augen kaum. An einem der Gemüsestände lag ein riesengroßer Kürbis: schön orange, schön rund, schön stattlich. Und sage und schreibe 106 Kilogramm schwer! Aus so einer Feldfrucht kann man so manches Kürbissüppchen kochen, ging mir durch den Kopf. Oder was sonst noch alles den Magen erfreut.

Es kann ja sein, dass bei dem jährlichen Kürbiswettbewerb in Muro im Norden Mallorcas auch durchaus mal 300-Kilo-Kolosse auf die Waage kommen. Aber ein Drittel des Gewichts ist doch schon ordentlich. Jedenfalls war dieser Kürbis an dem Samstag der Hingucker schlechthin. Allein wie sie ihn zum Stand transportiert haben, muss eine Show gewesen sein.

Viele lieben ja Gerichte aus Kürbis, nicht nur zu Halloween. Vielleicht, weil er auf so unterschiedliche Weise zubereitet werden kann und nicht nur für die Cremesuppe bestens taugt, sondern auch als Snack zwischendurch, als Vorspeise, als Hauptgericht mit oder ohne Fleisch, als Beilage in Form von Püree, als Risotto, selbst als Aufstrich. Und Salate mit gerösteten Kürbiskernen sind auch nicht zu verachten. Vom tiefgrünen Kürbiskernöl mit seinem Vitamin E und den essentiellen Fettsäuren einmal ganz zu schweigen. Auch in der süßen Variante kann der Kürbis verführen. Denn aus seinem fleischigen Innenleben lassen sich leckere Desserts zaubern, vom Mousse bis zum Kuchen. Apropos Gebäck: Auf Mallorca haben Sie sicher schon Ensaimadas mit „Engelshaar"-Füllung gekostet, diesen karamellisierten Kürbisfasern namens cabell d´àngel, die meist aus dem grün-weiß-gemaserten Feigenblatt-Kürbis gewonnen werden.

Auf der Insel sind ganz verschiedene Kürbisarten zu bekommen. Die aromatischen Hokkaido-, die nussig-buttrig schmeckenden Butternuss-, die pikanten Muskat-Kürbisse. Die Familie der Kürbisgewächse ist nicht gerade klein: Es gibt sie in den unterschiedlichsten Formen, Größen und Farben - von gelb, grün, orange bis hin zu gestreift und gesprenkelt. Und wussten Sie, dass auch Zucchini, Melonen und Gurken Teil der family sind?

In jedem Fall sind Kürbisse alles andere als Dickmacher. Pro 100 Gramm zählt man nur rund 25 Kilokalorien. Exemplare mit orangefarbenen Fruchtfleisch weisen zum Beispiel einen hohen Gehalt an Beta-Carotin auf, eine Vorstufe vom Vitamin A, das antioxidativ wirken und vor einer Reihe von Krankheiten schützen soll. Zudem enthalten Kürbisse unter anderem Vitamin C und Mineralstoffe wie Kalium und Magnesium, dazu viele gesunde Ballaststoffe. Grund genug, beim nächsten Einkauf einen Kürbis im Korb landen zu lassen. Es muss ja nicht gleich ein Riese sein.

Das Rezept: Kürbissuppe mit marokkanischen Gewürzen pochiertem Kabeljau und Arganöl