Mallorca Zeitung

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Wann öffnen die Strandbars an der Playa de Muro in diesem Jahr?

Noch ist diese Frage ungeklärt. Hintergrund ist eine zähe Auseinandersetzung zwischen der Gemeindeverwaltung und dem Sieger der Ausschreibung 2023

Die Playa de Muro im Norden von Mallorca. Nele Bendgens

Was passiert in diesem Jahr mit den vier Strandlokalen an der Playa de Muro im Nordosten von Mallorca? Nachdem die Bars im Jahr 2023 komplett geschlossen blieben, deutet auch jetzt einiges darauf hin, dass die balnearios zumindest nicht rechtzeitig zum Saisonbeginn ihre Pforten öffnen werden. Obwohl es mittlerweile ein Gerichtsurteil gibt, das die Gemeinde dazu verpflichtet, den Sieger der Ausschreibung für den Betrieb der Lokale zu akzeptieren.

Die Gemeindeverwaltung wollte die Gesellschaft Sarita Beach trotz gewonnener Ausschreibung nicht zulassen, weil diese ihre wirtschaftliche Solvenz nach Auffassung der Gemeinde nicht nachweisen konnte. Sarita Beach hatte die Ausschreibung im Jahr 2023 gewonnen.

400.000 Euro für jedes Lokal pro Jahr

Ihr Angebot war auf den ersten Blick das rentabelste für die Gemeinde Muro, denn Sarita Beach sicherte zu, pro Jahr knapp 400.000 Euro für den Betrieb jedes der vier Lokale zu bezahlen - und das zehn Jahre lang. Der Gemeinderat sprach sich für Sarita Beach als Konzessionär aus, forderte den Betreiber aber auf, eine Reihe von Bedingungen zu erfüllen. Dazu gehörte auch der Nachweis über genügend Kapital. Sarita Beach überwies einen Betrag an die Gemeinde, um die Zahlungsfähigkeit unter Beweis zu stellen, die Überweisung kam allerdings wenige Tage nach Ablauf der Frist an.

Der Gemeinderat nahm das zum Anlass, die Konzession rückgängig zu machen und eine Sanktion für Sarita Beach zu beantragen. Die Gesellschaft legte Widerspruch ein und bekam Recht. Sarita Beach hatte sich für den Nachweis der Zahlungsfähigkeit mit einer anderen Gesellschaft zusammengeschlossen. Die Gemeindeverwaltung von Muro forderte deshalb ein Dokument an, in dem sich die beiden Partner dazu verpflichten sollten, den Vertrag über die gesamte Laufzeit zu erfüllen und ihre Solvenz zu beweisen.

Handschriftlich statt elektronisch

Die Gesellschaft beharrte auf ihrem Standpunkt, die Unterlagen bereits abgegeben zu haben. Das geschah allerdings nicht auf elektronischem Wege, sondern in einem handschriftlich unterzeichneten Dokument. Die Gemeindeverwaltung bestand einmal mehr darauf, Sarita Beach die Konzession zu verweigern. Erneut ging die Gesellschaft vor Gericht und erneut bekam sie Recht.

Der Richter stellte zwar fest, dass ein Konzessionär seine Zahlungsfähigkeit nachweisen muss, dass eine Unterschrift allerdings durchaus handschriftlich erfolgen kann und nicht auf elektronischem Wege übermittelt werden muss. Somit müsse die Gemeinde die Dokumente anerkennen und die Konzession Sarita Beach überlassen.

Das gesamte Jahr 2023 zog mit den Streitereien zwischen Rathaus und dem potenziellen Konzessionär ins Land, so dass die Lokale nicht öffnen konnten und dem Rathaus entgingen mehr als 1,5 Millionen Euro an Einnahmen. Und auch für 2024 sieht es nun so aus, als könnten die Bars nicht rechtzeitig öffnen. /jk

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