Mallorca Zeitung

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Unterschätzte Vitamin-Bombe: Auf Mallorca sind die Mispeln reif

Die Mispeln sind reif – und geben mehr her, als die meisten denken. Wenn man denn weiß, wie man sie zubereiten kann

Mispel-Marmelade von Mallorca schmeckt besonders lecker Redaktion MZ

Sie hängen an den Bäumen, bereit, gepflückt zu werden, doch häufig finden sie wenig Beachtung: Nísperos (zu Deutsch: Mispeln) werden auf Mallorca – anders als auf dem Festland – unterschätzt. Dabei sind die kleinen, gelblich orangefarbenen Früchte durchaus ein Leckerbissen. Wenn man sie zu verarbeiten weiß.

Grundsätzlich ist der Direktverzehr direkt vom Baum möglich, durch ihre Reichhaltigkeit an Vitamin C sind Mispeln sehr gesund. Eine Geschmacksexplosion verspricht der Biss in die Frucht aber nicht. Mispeln schmecken eben wenig intensiv – weder besonders süß noch besonders sauer. Zudem hat man viel Schale und große Kerne im Mund.

Achtung, Fleckengefahr!

Besser fährt, wer sich daranmacht, Mispelmarmelade herzustellen. Das geht zunächst mit Arbeit einher. Da die Frucht, einmal geschält, schnell oxidiert, sollte man sich zur Verarbeitung auf jeden Fall Handschuhe anziehen. Auch ist es ratsam, alte Zeitung unterzulegen, da der Fruchtsaft Flecken verursachen kann. Sind alle Kerne, Häutchen und Schalen entfernt, bleibt nur etwa die Hälfte des Gesamtgewichts der nísperos übrig. Auf ein Kilo vorbereiteter Fruchtmasse kommt dann ein Kilo Zucker beim Einkochen. Während Deutsche gern auf Gelierfix aus dem Tütchen zurückgreifen, lassen Spanier die Frucht oft lange im Zucker einweichen. Dank des hohen Textingehalts in den Mispeln dürfte das Gelieren auch so gelingen. Tipp: Je zur Hälfte Mispeln und Erdbeeren gemischt gelieren. So ergänzen sich die zurückhaltende níspero und die fruchtig-süße fresa ideal. Zur Abrundung eine ausgepresste Zitrone hinzugeben.

Abgesehen von Marmelade ist auch Chutney-Sauce eine gute Möglichkeit, Mispeln zu verarbeiten. Dazu circa 175 Gramm reife nísperos in kleine Stücke schneiden, mit einem Teelöffel Zucker in einer Schale ein paar Stunden im Kühlschrank lassen, dann klein geschnittene Zwiebel, Knoblauch, Ingwer und Koriander hinzugeben. 15 Minuten auf leichter Flamme einkochen, dann zwei Esslöffel Weißwein und Apfelessig hinzufügen. Ein Gaumenschmaus zu Fleischgerichten.

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