Die Gärten der royalen Sommerresidenz Marivent auf Mallorca können ab Anfang 2017 besichtigt werden. Die Anlagen sollen Besuchern ab dann jeweils neun Monate im Jahr offen stehen, hieß es am Rande der Audienz, die der spanische Königs Felipe der balearischen Ministerpräsidentin Francina Armengol am Montag (1.8.) gewährte.

Die Verhandlungen mit dem Königshaus seien vollständig abgeschlossen, so Armengol, die die gute Zusammenarbeit mit König Felipe lobte. Nun stünden noch verwaltungstechnische Schritte aus, damit die balearische Linksregierung ihr Wahlversprechen einlösen könne.

Bürgermeister José Hila kündigte unterdessen an, dass man die Besichtigung der Gärten speziell unter Kreuzfahrttouristen bewerben wolle. Marivent sei eine gute Alternative zum überlaufenen Gebiet der Kathedrale und eigne sich deswegen für die Pläne, die Touristenströme in Palma zu entzerren.

Das inzwischen emeritierte Königspaar Juan Carlos und Sofía verbrachte 1973, damals noch als Prinzen von Asturias, erstmals ihren Urlaub in Marivent. Und seither alle Jahre wieder. Die Unterhaltskosten belaufen sich auf rund 1,5 Millionen Euro jährlich: Andererseits wurden unzählige Bilder der royalen Enkelsöhne und -töchter bei sommerlichen Freizeitbeschäftigungen in internationalen Klatschblättern abgebildet. Hinzu kommen die prominenten Gäste, die vom König in seiner Sommerresidenz empfangen wurden, wie der ehemalign russische Präsident Gorbatschow oder zuletzt die Gattin des US-Präsidenten, Michelle Obama. Traditionell empfing der spanische König zudem in Marivent die jeweiligen spanischen Ministerpräsidenten.

Erbaut wurde der Palast von 1923 bis 1925 von Architekt Miquel Forteza. 1966 schenkten die letzten Besitzer das Anwesen der mallorquinischen Provinzdeputation. /ff