­Der Beginn der Feierlichkeiten zu Ehren von Palmas Schutzheiligen Sant Sebastià ist von Katalanisten gestört worden. Der konservative Bürgermeister Mateo Isern wurde am Donnerstagabend (19.1.) auf der Plaça Major mit Pfiffen bedacht und mit Tomaten beworfen. Isern war im Begriff, das traditionelle Großfeuer anzuzünden. Die etwa 80 Regionalisten schimpften Isern unter anderem "Ausländer".

Hintergrund des Zwischenfalls ist der Sprachenstreit. Die Balearen-Regierung der Volkspartei unter Ministerpräsident José Ramón Bauzá will dem Spanischen wieder eine stärkere Geltung verschaffen und die Beherrschung des Katalanischen nicht mehr als zwingende Voraussetzung für Bewerber machen, die einen Job in der öffentlichen Verwaltung anstreben.

Im Zentrum von Palma gingen unterdessen auf verschiedenen Plätzen mehrere Konzerte ohne Zwischenfälle über die Bühne. Es traten spanische Pop-Gruppen und mallorquinische Volkstanzgruppen auf, aber es wurde auch Flamenco geboten. In den Straßen wurden traditionelle Grillfeuer entzündet.