Man weiß es schon seit geraumer Zeit: Es gibt nicht nur Meer, sondern viel mehr jenseits des Meeres auf Mallorca. Und die Besucher schätzen dieses „Mehr" ebenfalls. Ein Mehr an herausragenden Restaurants, ein Mehr an fantastischen Bodegas, deren Zahl jährlich um einige Weinkeller zunimmt. Ein Mehr an sehr gutem Olivenöl und generell ein Mehr an hochwertigen Produkten, wobei das Thema Bio auch auf Mallorca einen immer größeren Stellenwert bekommt.So viele Sterne wie nie zuvor

Es gibt aktuell - gemessen an der Einwohnerzahl und der Größe der Insel - auf Mallorca mehr Michelin-Sterne als in jeder anderen Region Spaniens. Insgesamt sind es seit dem 23. November 2016 nun zehn Sterne auf der Insel, die sich auf neun Lokale verteilen. Da wären das Zwei-Sterne-Restaurant Zaranda von Fernando P. Arellano im Hotel Son Claret bei Es Capdellá sowie die Restaurants Marc Fosh (im Hotel Convent de la Missió in Palma, Chefkoch Marc Fosh), Andreu Genestra (im Hotel Predi Son Jaumell in Capdepera, Chefkoch Andreu Genestra), Es Fum (im Hotel St. Regis Mardavall, neuer Chefkoch Markus Wonisch), Es Racó dés Teix (in Deià, Chefkoch Josef Sauerschell), Jardín (in Port d'Alcúdia, Chefköchin Macarena de Castro), Bou (im Hotel Protur Sa Coma Playa, Chefkoch Tomeu Caldentey) sowie die letzten Neuzugänge Argos (im La Goleta Hotel del Mar in Port de Pollença, Chefkoch Álvaro Salazar) und Adrián Quetglas (in Palma, Chefkoch Adrián Quetglas).

Mehr als elf Freunde?

Doch damit nicht genug. Es gibt auch Gourmet-Essen jenseits der Michelin-Sterne. Und das nicht zu knapp. In sicherlich rund hundert gehobenen Restaurants auf der Insel kann man exquisit tafeln, teils auch zu mehr als akzeptablen Preisen. So bieten einige Lokale feinste Fünf-Gang-Menüs für um die 30 Euro an.

Mitverantwortlich für die wachsende Fokussierung auf Mallorca als Gastro-Reiseziel ist die Agentur Chefs(in), der aktuell 35 Köche der Balearen-Inseln angehören. Die Aufnahmekriterien sind streng, repräsentiert man doch auf den Chefs(in)-Events das kulinarische Niveau der Inseln im In- und Ausland - aber auch auf heimatlichem Boden: mit Tapa-Happenings, Kochkursen und exklusiven Essen in kleinem Kreis. Wunderbarer Nebeneffekt: Die Chefs(in)-Köche sind durch die gemeinsamen Aktionen oft auch Freunde geworden.Boutique-Hotel mit Sternekoch

Ebenfalls verantwortlich für das steigende kulinarische Niveau speziell in Palma ist die wachsende Zahl von schicken Boutique- und Design-Hotels, die ihre Nobelherbergen meist mit einem nicht weniger noblen Restaurant schmücken. Beispiele dafür sind das Hotel Sant Francesc mit dem Restaurant Quadrat, das Hotel Posada Terra Santa mit La Despensa del Barón oder auch das Hotel Can Alomar mit dem De Tokio a Lima. Ein neues schickes Hotel in dieser Kategorie wird im Juni seine Pforten öffnen: Sant Jaume in der gleichnamigen Gasse in der Altstadt - diesmal sogar mit einem Restaurant von Sternekoch Tomeu Caldentey.Neu-mallorquinischer Genuss

Es gibt immer mehr Restaurants, die durch ihre zeitgemäßen und kreativen Interpretationen traditioneller Inselrezepte auffallen. Sie sind besonders attraktiv für all jene, die das authentische und gleichzeitig moderne Mallorca kennenlernen möchten. Das Besinnen auf die kulinarischen Wurzeln mit gleichzeitiger Neuorientierung gelingt vor allem Köchen wie Santi Taura in seinem neuen Lokal Dins, Miquel Calent im Cuit des Hotels Nakar, Victor García im Restaurant Sa Fortaleza des Luxushotels Cap Rocat oder auch dem 26-jährigen Pau Navarro in seinem witzigen Zwölf-Personen-Restaurant Clandestí. Spannende, fast schon intime Küchenerlebnisse sind garantiert.

Spektakuläre Bereicherung

Mit der auffälligsten Neueröffnung konnte Zwei-Sterne-Koch Fernando P. Arellano im letzten Herbst aufwarten. Er hat aus dem ehemaligen Tristán im Nobelhafen Puerto Portals das neue Baiben gezaubert. Informell und leger überzeugen Ambiente sowie Service. Auch die Karte zeigt sich abwechslungsreich ambitioniert und listet kleine Snacks aus aller Welt bis zu bestem Fleisch. Dazu gibt´s Drinks mit Niveau von der Bar Brassbaiben, für die sich Meister-Barkeeper Rafa Martín (Brass­club) mit Arellano zusammengetan hat. Diese Adresse wird sicher der nächste Hotspot der Insel.Leger und günstig

Gutes auch für kleines Geld bekommen Besucher im Mercado Gastronómico San Juan mit seinen rund 20 Ständen geboten. Der gastronomische Markt hat sich als fester Treffpunkt für Einheimische und Residenten etabliert, die unterschiedlichste Speisen in relaxter lebendiger Atmosphäre und teils mit Live-Musik erleben wollen. Der Erfolg hat jetzt auch Nachfolger motiviert. Schon bald soll ein zweiter Gastro-Markt mit ähnlichem Konzept an Palmas Hafen etabliert werden.Tipp für Frühstück-Fans

Der ultimative Tipp für alle, die gern mit einem guten Frühstück in den Tag starten und sich dafür auch Zeit nehmen möchten, ist das Angebot des Hotels Gran Meliá del Mar. Deren Gourmetrestaurant Arrels wird von der Inselköchin Marga Coll (ansonsten Restaurant Miceli in Selva) geführt. Von ihr stammt auch die Idee für das außergewöhnliche Frühstücksmenü, bei dem man ausschließlich balearische Produkte kredenzt bekommt. Von frischen Früchten über prämierte Wurstsorten, gemacht aus dem Fleisch schwarzer Schweine, Trockenfisch aus Formentera, Käse aus Menorca, selbst gemachter Marmelade, gefüllten Teigteilchen und Eierspeisen bis zu Nachtisch und vielem mehr. Dazu Kaffee, Tee, Säfte, Weine und Sekt. Einzigartig!