Für Heerscharen von deutschen Urlaubern und Residenten war das Restaurant Rancho La Ramona bei Peguera lange Zeit ein fester Anlaufpunkt, wenn es darum ging, in rustikalem Ambiente lecker zu schmausen und Spaß zu haben. Das ist länger her, das Rancho war ein Jahr geschlossen. Zuvor konnte man auch nicht mehr von „lecker" oder „Spaß" reden, denn die früheren Pächter kochten zum Schluss weder gut, noch behandelten sie ihre Gäste freundlich.

Doch seit einem Monat können alte Stammgäste und neue Besucher sich freuen, denn Vicente Planells (42) hat das Lokal übernommen, und ihm liegt vor allem daran, dass sich „die Gäste wohlfühlen". Gemeinsam mit Peter Somar, einem Deutsch sprechenden Holländer, leitet er den Service. In der Küche schwingt José Salas (34) den Cheflöffel.

Auf den Tisch kommen spanisch-mallorquinische Klassiker, angefangen bei Mandelcremesuppe (5,50 Euro) über die beliebten gambas al ajillo (11,50 Euro), dem pa amb oli bis hin zu verschiedenen Fleischgerichten, wie beispielsweise zartes Schweinefilet mit Sauce, Pilzen, Kartoffeln und Gemüse (13,50 Euro), Rumpsteak (12,90 Euro) oder Hähnchenbrust in Pfeffersauce (11,50 Euro).

Natürlich darf auch die Paella nicht fehlen, oder eine Crema Catalana zum Dessert. Die Küche ist nicht ausgefallen, aber es schmeckt. „Zu unserem Ambiente und unseren Gästen passt keine avantgardistische Fusion-Küche", sagt Planells. „Stattdessen werden wir im Sommer zusätzlich Barbecue-Abende haben, mit Fleischsorten, die bislang nicht auf der Karte stehen." Wie es überhaupt viele sugerencias, also tageweise wechselnde Vorschläge des Küchenchefs, geben wird.

Auch optisch hat sich einiges getan. „Wir haben eine Menge Ruß, Dreck und Fett entfernt, nun strahlen die Natursteinwände förmlich." Die düsteren dunklen Holzmöbel wurden hell gestrichen, neues Licht gesetzt, alles wirkt freundlicher. Auch in Bezug auf die Dekoration wurde entrümpelt, wobei die schönsten Stücke natürlich geblieben sind oder sogar ergänzt wurden. In der alten Finca finden sich Wagenräder, alte Sättel, zahllose Glück bringende Hufeisen und viele Details und Accessoires mehr – auch Bilder, die die gute alte Zeit beschwören. Beispielsweise ist dort die Schwiegermutter von Planells als junge Frau hoch zu Ross zu bewundern.

Ein großer Kamin und ein mit Mandel- und Pinienholz umbauter Barbecue-Altar sind ebenfalls vorhanden. Dazu passt die geräumige Terrasse, teilweise überdacht und umrahmt von Pflanzen. Dort finden sich ein zweiter Barbecueplatz und ein alter Steinofen – perfekt für Lamm oder Spanferkel, „das werden wir im Sommer dort sicher auch zubereiten", verspricht der Besitzer.

Für Unterhaltung sorgt Sonntagmittag ein deutscher Entertainer, und im Sommer sollen verschiedene Gruppen einmal pro Woche abends das Essen umrahmen. „Mal ein Gitarrist, mal eine Flamencotruppe – ich bin mit vielen Musikern in Kontakt und möchte Abwechslung." Sicher ist jedoch, dass das Rancho auch für Gruppen und Feste wieder spannend wird, können die Partys doch keinen Nachbarn stören, denn „nebenan sind nur Pferde, keine Menschen".

Apropos: Waren früher Pferdestall und Restaurant noch in einer Hand, sind dies heute zwei verschiedene Firmen. Insofern sollte man aktuell keine Rückschlüsse vom Zustand der Pferde und des Stalls auf das Restaurant ziehen, denn Planells hat darauf keinen Einfluss. Der Feierfreude im erneuerten „alten" Rancho la Romana wird dies jedoch keinen Abbruch tun.