„Ein kleiner versteckter Schatz", so beschreiben begeisterte Genießer bei Tripadvisor, der Bewertungsplattform im Internet, dieses Lokal in Sóller: Kopitiam. Klein: stimmt. Versteckt: ja, ein wenig, obgleich es in der bekannten Lluna-Straße direkt gegenüber vom neuen Jugendstil-Museum Can Prunera liegt. Schatz: Stimmt auf alle Fälle, denn was die 28-jährige Köchin Vi Vian Woo (28) in ihrer Küche zusammenmixt, schmeckt authentisch, so weit man dies als Nicht-Malaysier beurteilen kann. Vor allem aber sind die Gerichte wirklich lecker, und das kann jeder beurteilen.

Vi Vian Woo wurde in Kuala Lumpur geboren, vor acht Jahren ging sie nach London und arbeitete dort nach einer Ausbildung als Buchhalterin. Anfang 2007 traf sie auf den in England geborenen Jeremy Lynton (53), der seit seiner Jugend in Spanien und auf Mallorca lebt. „Es war Liebe auf den ersten Blick, wir pendelten 18 Monate hin und her", erzählt Lynton, der bis dahin als Saxofonist Jazzmusik gemacht und außerdem als PC-Spezialist sein Geld verdient hatte.

Nach dieser Zeit fiel die Entscheidung für ein gemeinsames Leben auf Mallorca. Da die hübsche Malaysierin schon immer eine Passion fürs Kochen und keine Lust mehr auf Buchhaltung hatte, beschloss das mittlerweile verheiratete Paar, ein Lokal zu eröffnen. Der Name war schnell gefunden: Kopitiam bedeutet „Cafeteria", wo allerdings nicht nur Kaffee, sondern auch Hausmannskost serviert wird. Es ist nicht nur das einzige malaysische Restaurant auf Mallorca, sondern in ganz Spanien, wie auch die Botschaft bestätigte. Klein, minimalistisch eingerichtet, mit wenigen asiatischen Kunstwerken wie Teppich, Speer oder Masken. Man kann vor dem Haus, im Lokal oder im hinteren Innenhof sitzen.

Die Speisekarte ist klein, aber oho. Malaysische Küche ist wie die Bevölkerung in Malaysia – gemischt. Es gibt nicht nur Malaien, sondern auch Chinesen, Inder oder Nachkommen aus Mischehen mit Niederländern – ein bunter Mix, der sich auch in der Küche widerspiegelt. „Wir konzentrieren uns jedoch auf die malaysisch-chinesische Richtung", erklärt Lynton.

Die sympathische Asiatin hat ein ausgeprägtes Händchen für Gewürze. Wer etwas nicht so scharf möchte, der kann dies gerne bei der Bestellung äußern, Woo hat dafür Verständnis und lässt ein paar Chilischoten weg. Wer es original möchte, der sollte unbedingt den Acar-Salat probieren. Eine faszinierende und scharfe Zusammenstellung aus verschiedenen Gemüsen, Nüssen und Gewürzen (7,80 Euro). Die Spare Ribs wiederum werden in einer aus vielen Kräutern und Gewürzen bestehenden Marinade eingelegt und dann gebraten. Sie sind der Favorit der Gäste: Man benötigt kein Messer, das Fleisch fällt vom Knochen (8,50 Euro, plus Reis 2,50 Euro mehr).