Es muss ja nicht immer Couscous sein! Gerade kommt Bulgur schwer in Mode. So gesund und lecker wie diese Körnchen mit „Migrationshintergrund" nun mal sind, hat mittlerweile ein richtiger kleiner Boom eingesetzt. Und es sind längst nicht nur Vegetarier oder Veganer, die diesen Schrot aus Weizen lieben.

Bulgur wird meist aus Hartweizen, manchmal auch aus Dinkel, hergestellt und zählt in einigen orientalischen Ländern seit Jahrhunderten zu den Grundnahrungsmitteln. Das Getreideprodukt vereint nämlich eine ganze Reihe von Vorteilen auf sich: Da es vorgegart ist, ist es auch relativ schnell zubereitet. Man lässt Bulgur rund 20 Minuten in heißem Wasser oder auch in Brühe quellen - schon ist er zum Einsatz bereit. Dabei muss man nur darauf achten, dass er durch die aufgenommene Flüssigkeit ordentlich an Volumen zulegt und sich mindestens auf das

Doppelte vergrößert! Nicht, dass er Topf oder Schüssel überflutet €

Wozu Bulgur passt? Er macht sich ganz prima in kalten Vorspeisen wie Taboulé mit Minze und Zitrone, in Salaten und Suppen, als Hauptgericht mit Gemüse oder als Beilage zu Fleisch oder Fisch, besonders, wenn man die Gerichte mit feinen Kräutern aromatisiert. Auch für Desserts wie süße Aufläufe ist er bestens geeignet. Sein besonderes Merkmal: Bulgur ist ein ganz ­Zurückhaltender, der andere nicht dominieren will. Typisch für einen Allrounder wie ihn: Er harmoniert auf seine dezente Art immer gut mit den anderen Kollegen im Topf.

Der Unterschied zum Couscous liegt darin, dass Bulgur deutlich grober ist als sein feiner Vetter. Und auch gelblicher, zumindest wenn er nicht zum Beispiel mit Natron gebleicht wurde. Was mich besonders fasziniert, ist sein „Alter". Bulgur soll ursprünglich aus Mesopotamien stammen und schon seit über 4.000 Jahren verwendet werden. Da kann man mal wieder sehen: Bereits damals wusste man, was dem Körper guttut.

Denn weil für Bulgur das ganze Korn relativ schonend geschrotet wird, bleiben seine wertvollen Inhalte erhalten. Dazu zählen pflanzliches Eiweiß, Vitamin E, Vitamine der B-Gruppe, Magnesium, Kalium, Kalzium oder Phosphor. Und da Bulgur wenig Fett enthält, haben Ernährungsbewusste ein höchst interessiertes Auge auf ihn geworfen. Zumal auch noch viele Ballaststoffe in ihm stecken, die so schön satt machen. Er ist deshalb durchaus eine Alternative zu kohlenhydratreichen Lebensmitteln wie Kartoffeln oder Reis. Was die Kalorien angeht: 100 Gramm bringen es trocken zwar auf rund 350 Kalorien. Doch nach dem Quellen hat die gleiche Menge Grieß dann „nur" noch etwa 110 Kalorien.

Wer einmal mit Bulgur gekocht hat, wird so schnell nicht wieder von ihm loskommen. Das ist auch ganz gut so. Denn eine einmal angebrochene Tüte sollte rasch aufgebraucht und nicht monatelang gelagert werden. Bulgur kann seinen Geschmack verändern, selbst wenn er in einem gut verschlossenen, lichtundurchlässigen Gefäß aufbewahrt wird.

Also, Töpfe aus dem Schrank €und dann in die orientalische Küche eintauchen und in vollen Zügen genießen.

Freizeit: Bulgursalat mit Feta, Aprikosen und Granatapfel