Was „Unkraut" doch für eine Karriere machen kann. Denn als solches galt Roggen, als dieser ursprünglich in Kleinasien auf Weizenfeldern auftauchte und dort gar nicht gern gesehen war.

Doch die Pflanze zeigte sich als robuste Natur, war wenig anfällig für Krankheiten und kam auch mit kargen Bodenbedingungen zurecht. Mit anderen Worten: So schnell ließ sich der Roggen nicht verbannen - mit dem Ergebnis: Auch er wurde schließlich kultiviert. Zwar wurde und wird das Getreide längst nicht so intensiv angebaut wie andere Sorten. Und Weizen zum Beispiel galt immer als etwas Feineres. Dennoch ist Roggen aus unserer Ernährung seit Jahrtausenden nicht wegzudenken. Bis heute. Denn aus den Körnern lassen sich wunderbare, leckere, kerngesunde Dinge zaubern. Kurzum: Diese Halmfrüchte bieten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten - natürlich weit über das Müsli am Morgen oder selbst gebackenes Brot und Brötchen hinaus:

Roggen - das ist eine kernige Angelegenheit! Der Blick in sein Inneres verrät: Er hat wenig Fett, wartet dafür mit viel Eiweiß, Vitaminen (E und B-Gruppe) sowie Mineralien wie Kalium, Kalzium oder Magnesium auf. Und reich an wertvollen Ballaststoffen ist er noch dazu.

Roggen, mit dem lateinischen Namen Secale cereale, macht sich übrigens nicht nur auf Tellern gut. Wussten Sie, dass aus ihm seit Langem auch Alkohol hergestellt wird, Wodka zum Beispiel?

Es ist schon ein ganz besonderes Gewächs, dieser Roggen. Und wenn man ihn auf den Feldern stehen sieht und der Wind durch die schlanken Halme streicht, dann weiß man auch, warum er zur Familie der Gräser gehört, genau genommen der Süßgräser.

Roggenmehl enthält ausreichend Gluten, sodass der Teig von selbst aufgeht. Aus Roggenmehl entsteht in der Regel ein festes, dunkles, lecker duftendes Brot, häufig wird aber Weizenmehl hinzugefügt, um eine etwas leichtere Art von Brot zu erhalten.

Das intensive, fruchtbetonte Aroma von Roggenmehl passt sehr gut zu Obstkuchen und bildet insbesondere mit Äpfeln, Birnen, Bananen und Blaubeeren eine köstliche Kombination. Roggenflocken sind zudem eine großartige Beigabe zu selbst gemachtem Müsli. Viel Spaß beim Rogg'n'Roll!