Erst kürzlich habe ich daran denken müssen, wie ich als Kind in England meine langen, heißen Sommer (na ja, wenigstens für einen Tag) während der Schulferien verbrachte. Nachdem ich meine tägliche Zeitungsrunde beendet hatte, spielte ich mit meinen Freunden ab und zu ein wenig Kricket. Nachmittags fuhren wir dann häufig zum Erdbeerenpflücken auf die umliegenden Felder und besserten so unser Taschengeld auf. Erdbeeren pflücken war eine harte Arbeit, erschöpfend und schmerzhaft. Andererseits konnte man so viele süße und saftige Beeren essen, wie man wollte. Der fruchtige Karamell-Geschmack war einfach großartig und entschädigte uns für vieles. Auch meinen ersten richtigen Kuss bekam ich im Heck des Busses, der uns täglich zu den Erdbeerfeldern kutschierte. Und so ruft allein der Gedanke an Erdbeeren bei mir die schönsten

Erinnerungen wach.

Ich erinnere mich auch, dass es in England einen klassischen Nachtisch gab, den sogenannten summer pudding. Dabei handelte es sich wohl um ein typisches, eher wuchtiges Rezept aus vergangenen Jahrhunderten. Besonders beliebt war es vom späten 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert. Zurzeit feiert es in einigen der wunderbaren Gastro-Pubs landauf, landab sogar ein kleines Comeback. Die einfache Zubereitung: Man legt eine Schicht Weißbrotscheiben in eine Puddingform. Dann werden Sommerbeeren wie Erdbeeren, Himbeeren, Brombeeren, Rote und Schwarze Johannisbeeren mit ein bisschen Zucker langsam gekocht und ebenfalls in die Puddingform gegeben. Die abschließende Schicht bilden weitere Brotscheiben. Damit das Brot den Saft der Beeren so richtig gut aufsaugen kann, legt man ein Gewicht darauf. Dann kommt die Puddingform über Nacht in den Gefrierschrank. Am nächsten Tag stürzt man den Pudding auf einen Teller, schneidet ihn in Portionen und serviert ihn mit geschlagener Sahne und/oder Eiscreme.

Erdbeeren sind ein echtes Supernahrungsmittel. Sie sind nicht nur reich an Nährstoffen und strotzen vor Antioxidantien wie Vitamin C, sondern können angeblich auch das Sexualleben beleben. Wissenschaftler haben herausgefunden, dass durch den hohen Zinkanteil in den Kernen, die man anders als bei anderen Früchten mitisst und nicht entfernt, das Essen von frischen Erdbeeren sowohl bei Männern als auch bei Frauen den Sexualtrieb ankurbelt und die sexuelle Leistungsfähigkeit steigert. Allerdings sind diese Erkenntnisse keineswegs neu. Im Mittelalter dienten Erdbeeren als Aphrodisiakum. Frischvermählten wurde am Tag ihrer Hochzeit eine Suppe aus Erdbeeren, Borretsch und saurer Sahne zum Frühstück serviert. Madame Tallien, eine Dame am Hofe Napoleons, badete angeblich wegen seiner heilenden Wirkung sogar in Erdbeersaft.

Eine großartige Möglichkeit, um von allen Vorteilen frischer Erdbeeren zu profitieren, ist ein köstlicher Erdbeer-Smoothie. Probieren Sie dieses einfache und gesunde Rezept und genießen Sie den leckeren Energieschub.