In meiner Küche vertrete ich das Motto „Ist der Koch glücklich und zufrieden, bringt er auch gutes Essen auf den Tisch" - und das hat sich bestätigt. Ich glaube fest daran, dass wir am besten kochen, wenn die Sonne scheint, die Vögel zwitschern und die Welt um uns herum in Ordnung ist. Sobald wir lamentieren und alles düster erscheint, bringt man schwerlich etwas Gutes zustande.

Auch haben wir sicherlich alle die Erfahrung gemacht, dass wir uns mit dem richtigen Essen besser fühlen und unser Energielevel angekurbelt wird. Wissenschaftler haben die schlichte Wahrheit enthüllt, dass Essen, wenn denn reich an Vitaminen, Mineralien und Fettsäuren, nicht nur sehr gesund ist, sondern auch glücklich macht und sogar Depression und Angstzuständen entgegenwirkt. Halten wir also fest: Es stimmt, es gibt tatsächlich Essen, das glücklich macht.

Chili

„Unsere Stimmung wird viel mehr als bisher angenommen von unserem Darm beeinflusst", sagt Peter Holzer, Neurogastroenterologe am Institut für Experimentelle und ­Klinische Pharmakologie an der Medizinischen Universität Graz. Der Darm sendet emotionale Signale an den Teil des Gehirns aus, der unsere Gefühle und Stimmungen kontrolliert. Scharfes Essen wie zum Beispiel Chili besitzt eine Substanz, die sich Capsaicin nennt und einen scharfen, brennenden Geschmack am Gaumen hinterlässt. Das Ergebnis ist ein leichter Schmerz, der wiederum das Gehirn dazu anregt, als kleine Wiedergutmachung Endorphine, ein körpereigenes Morphin, auszuschütten. Also: Scharfes Essen verbessert die Laune.

Schokolade

Schokolade wird schon lange als „Nervennahrung" bezeichnet. Ihr sanftes Schmelzen beruhigt und lässt den Stress des Tages vergessen. (Bei mir funktioniert das auf jeden Fall hervorragend.) Insbesondere dunkle Schokolade enthält ein Protein, das Tryptophan-Einheiten aufbaut, eine Vorstufe zu dem Glückshormon Serotonin, das wiederum an der Entstehung von positiven Gefühlsregungen wie Glück und Freude beteiligt ist. Sogar weiße Schokolade und Milchschokolade kann dabei helfen, unsere Stimmung zu verbessern. Man braucht nur die süße, cremige Zartheit im Mund zu spüren, und schon ist man glücklich. Zu viel des Guten kann aber auch manchmal zum Problem werden. So kann die gute Stimmung schlagartig kippen, wenn die Schokolade sich mit einigen extra Kilos auf den Hüften festsetzt.

Feigen und Datteln

Mögen Sie getrocknete Feigen und Datteln? Und fühlen Sie sich gut, wenn sie welche gegessen haben? Kein Wunder, denn diese köstlichen Snacks besitzen ebenfalls die Aminosäure Tryptophan, die Ihr Körper wiederum in ausreichender Menge benötigt, um Serotonin zu produzieren. Leider gibt es hier auch wieder eine Kehrseite der Medaille: Beide Früchte sind wahre Kalorienbomben. Die gute Nachricht aber ist, dass Tryptophan fester Bestandteil in den meisten auf Protein basierenden Lebensmitteln und Nahrungseiweißen ist. Besonders reichhaltig ist es in Hafer, Milch, Joghurt, Hüttenkäse, rotem Fleisch, Eiern, Fisch, Geflügel, Sesam, Kichererbsen, Mandeln, Sonnenblumenkernen, Kürbiskernen, Buchweizen, Spirulina, Bananen und Erdnüssen vorhanden.