In ferne Länder zu reisen und etwas über die Menschen, die Kultur und besonders das Essen dort zu erfahren, ist eine meiner großen Leidenschaften. Mein erster Weg beim Besuch eines anderen Landes führt mich stets auf den örtlichen Lebensmittel-Markt. Wenn man Glück hat, kann man an einem kleinen Stand eine Pause machen und wunderbares Essen von der Straße probieren, Gerichte, die Sie zu Hause nie kosten würden. Das ist meine Vorstellung vom Paradies.

Es brutzelt und brät ? ich liebe Essen von der Straße! Es ist, was es ist, da gibt es keinen Schnickschnack, keinen Service - es geht nur um das köstliche Gericht, das direkt vor deinen Augen zubereitet wird und deinen Magen mit all seinen fantastischen Aromen verführt. Meistens ist es unmöglich zu widerstehen.

Kürzlich bin ich aus Thailand zurückgekommen, und ein Highlight meiner Reise war der Besuch des Or Tor Kor-Marktes in Bangkok. Es ist ein wunderbarer Ort, egal ob man sich nur mal umschauen, Fotos machen oder tatsächlich einkaufen möchte. Aber man muss das Essen probieren! Gedünsteter thailändischer Fisch-Pudding, Hor mok genannt, ist köstlich. Der delikate scharfe Fisch-Kokos-Flan wird im Bananenblatt serviert. Auch den gegrillten Garnelen, kleinen Klößen, Nudelsuppe und scharfen Würstchen konnte ich nicht widerstehen.

Eindrucksvoll ist auch die Auswahl an Früchten, es gibt unglaublich große Mangos und Papayas. Aber der Star des Marktes ist die stinkige Durian (auch Stink- oder Käsefrucht genannt, Anm. d. Red.). Diese stachlige Frucht liebt man entweder oder man hasst sie - aber man muss sie einfach probieren! Sie gilt als das übelriechendste Obst der Welt. Ich persönlich finde den Geschmack ganz angenehm, Starkoch Anthony Bourdain hingegen beschrieb ihn als stechend, wie zerlaufener französischer Käse und witzelte: „Dein Atem riecht, als wärest du ein Franzose, der seine tote Großmutter geküsst hat."

Glücklicherweise ist das meiste thailändische Essen reich an Aromen von Zitronengras, Limettenblättern, Thai-Ingwer, Chilis und Koriander. Wenn man sich das erste Mal mit thailändischer Küche beschäftigt, mag die Vielzahl an ungewöhnlichen Zutaten und scharfen Geschmackskombinationen ein wenig abschreckend wirken. Doch man wird entschädigt: mit subtilen Düften und fünf Grundgeschmacksrichtungen - süß, salzig, sauer, bitter und scharf -, die in unterschiedlichen Verhältnissen verwendet werden, um eine wunderbare Auswahl an Gerichten zu zaubern.

Das Rezept: Süß-saure Kokossuppe mit würzigen Hühnerklößchen