Immer mehr Menschen wollen sich bewusst und gesund ernähren. Und dazu gehört es vor allem, möglichst frische, heimische und ohne Chemie produzierte Grundnahrungsmittel wie Obst, Gemüse, Brot, Fleisch, Eier und Milchprodukte einzukaufen. Neben den klassischen Möglichkeiten (Bioläden, Hofverkauf, Stände auf den Wochenmärkten) gibt es inzwischen immer mehr Anbieter, die direkt ins Haus liefern. Die meisten von ihnen organisieren ihre Bestellung per Internet, was es denjenigen Mallorca-Residenten leichter macht, für die Mallorquinisch oder Spanisch keine Muttersprache ist.

Això es vida

Die größte Kooperative, also ein Zusammenschluss mehrerer Bioerzeuger, die ihre Produkte über eine Kooperative vermarkten, heißt „Això és vida", was übersetzt für „Das ist Leben" oder „Das ist das wahre Leben" steht. Die Produzenten aus Capdepera, Manacor und Vila­franca verkaufen ihre Produkte zum größten Teil über Konsumgemeinschaften oder feste Kunden, die ihre wöchentlich per Mail geschickte Bestellung an bestimmten Abholpunkten in Empfang nehmen und bezahlen. Auf diese Weise werden zweimal in der Woche mehrere Hundert Biokisten an den Kunden gebracht.

Der Vorteil zum herkömmlichen Konzept der „Gemüsekiste": Jeder Kunde kann seine Bestellung individuell zusammenstellen, per Mail an die Kooperative schicken und am Dienstag oder Freitag an fest vereinbarten Punkten abholen. Die wöchentlich aktualisierte Produktliste (Mallorquinisch und Spanisch) lässt sich auf der Webseite (www.aixoesvida.com) herunterladen, als Excel-Datei ausfüllen und an die Kooperative schicken.

S´Altra Senalla

Abholpunkte und Konsumgemeinschaften gibt es in Palma (dienstags, Dritte-Welt-Laden S´Altra Senalla; Buchladen Lluna; Centro Botánico), Inca (dienstags), Binissalem (jeden zweiten Dienstag), Sóller (freitags), Bunyola (freitags, auch deutschsprachige Bestellung), Santa María (dienstags), Alaró (dienstags) Santa Margalida (dienstags), Manacor (freitags) und Algaida (freitags). Ab acht bis zehn Kisten werden neue Punkte beliefert. Gegen einen Aufpreis von fünf Euro und nach Rücksprache werden auch einzelne Kisten an Privatadressen geliefert.

Biohof Son Gall

Mit einem ähnlichen Konzept arbeitet auch der Biohof Son Gall (www.possessiosongall.com; Tel.: 622 322 012) nahe Porreres. Bestellungen werden über die spanischsprachige Webseite organisiert. Donnerstags werden Adressen in der Nähe von Sineu, Inca, Alaró, Marratxí, Son Castelló und Palma beliefert. Freitags werden die Kunden in Llucmajor, Cala Pi, Arenal, Palma, Flughafen, Balearen-Universität UIB, Puigpunyent und Calvià beliefert.

Biohof Sa Teulera

Inselweit und direkt ins Haus liefert der größte mallorquinische Biohof Sa Teulera bei Manacor. Allerdings verfügt der Vorzeigehof mit Viehzucht, Käserei, Biobrotbäckerei und vielem mehr über keinerlei Webauftritt, sodass Bestellungen per Telefon (Tel.: 971-18 34 74; Spanisch oder Mallorquinisch) aufgegeben werden müssen.

Biohof Son Ravanell

Biokisten verschiedener Größen (10, 15 oder 20 Euro) liefert auch der Hof Son Ravanell ­(http://sonravanell.wix.com/­grupo-eco; Kontakt auch über Facebook-Gruppe „Son Ravanell"), der auf der Landstraße zwischen Manacor und Colònia de Sant Pere liegt. Bislang gibt es Konsumgruppen und Abholpunkte in folgenden Orten: Palma (diverse Läden), Can Pastilla, Coll d´en Rabassa (Reformhaus), Inca (Reformhaus), Llucmajor, Marratxi (Schule), Montuïri, Port de ­Pollença, Sant Joan (Schule).

Biohof Sa Casa Pagesa

Einer der größten mallorquinischen Biobauern, Toni Feliú, verkauft nicht nur auf den Märkten und freitags auf seinem Hof Sa Casa Pagesa (Nähe Balearen-Universität UIB), sondern stellt auch Biokisten zusammen, die an einigen Schulen bestellt werden können (Info: Tel.: 971-74 23 49 oder 695 573 533).

Amadip Esment

Die Behindertenorganisation Amadip.Esment bildet ihre Mitarbeiter seit Jahren in ökologischem Landbau aus. Die Produkte werden in den Läden (Es Pes de sa Palla, Palma, Tel.: 971-72 25 05; Cafè Botiga Palmanova, Tel.: 971-59 73 00) einzeln oder als feste Biokiste verkauft. Ein ähnliches Konzept verfolgt die neu gegründete Stiftung Fundación Es Garrover (www.esgarrover.org) bei Inca, in der behinderte Menschen unter anderem Biolandbau erlernen. Auch hier können Bio­kisten zu relativ günstigen Preisen abonniert werden. Informationen über neu entstehende Konsum­gruppen gibt es unter der Telefonnummer 971-50 33 63.

Mister Eco - Modernes Bio-Marketing

Bislang versuchen die mallorquinischen Produzenten, ihre Bioprodukte vor allem direkt zu vermarkten. Dies geschieht entweder auf den Ökowochen­märkten in Santa María (sonntags, Marktplatz) und Palma (samstags, Plaça Bisbe Berenguer de Palou), über zahlreiche Hofverkäufe oder die im Artikel genannten Gemüse­kisten und Konsumgruppen.

Ganz neu und stylisch kommt hingegen das Konzept MisterEco daher. Bei der Erstellung der spanisch- und englischsprachigen Web­seite (www.mistereco.es) waren professionelle Programmierer, Designer und Übersetzer am Werk. Der von Enrique Torres gegründete Webshop liefert direkt nach Hause und will „als neuer Zwischenhändler die Lücke schließen," die es bislang zwischen wachsender Nachfrage und wachsendem Angebot an Bioprodukten geben soll. Das vor gut einem Jahr gegründete Konzept ist zur Zeit noch auf Mallorca und Menorca beschränkt. „Es gibt aber auch schon Nachfragen, das Konzept in Madrid zu kopieren", verrät Torres der MZ.