Wer startet nicht ins neue Jahr mit dem Vorsatz, nun gesünder zu leben? Ich mache das jedes Jahr. Dieses Jahr werde ich mir ohne Zweifel vornehmen, Mitglied im Fitnessstudio zu werden, mehr Gemüse und Salat zu essen und ein wenig abzunehmen. Und ich werde versuchen mindestens drei bis viermal die Woche joggen zu gehen.

Der jährliche Vorsatz, nun neu zu starten, gesünder und leichter zu essen, abzunehmen, steht normalerweise auf der Liste der guten Vorsätze bei den meisten Leuten ganz oben. Hier die grausame, harte Wahrheit über gute Vorsätze zum neuen Jahr: Sie funktionieren nicht.

Wir glauben, dass diese Vorsätze uns zu besseren Menschen machen - doch die Wahrheit ist, dass sie, sobald es Januar wird, spätestens nach ein, zwei Wochen vergessen sind. Man geht einen Tag nicht ins Fitnessstudio, lässt den 1000-Wörter-Satz des Buches, das man schon immer schreiben wollte, ausfallen, bestellt in der Bar das dritte Bier, obwohl man sich geschworen hatte, dass zwei dieses Jahr das Limit seien ? und das war´s mit den Vorsätzen. Alle großen Pläne, die man fürs neue Jahr hatte, sind dahin, und man fühlt sich als echter Verlierer. Aber so muss es nicht sein!

Das Problem an den riesigen Vorsätzen ist der Druck, den sie erzeugen. Niemand wählt als guten Vorsatz fürs neue Jahr etwas einfaches wie beispielsweise: „Ich werde zweimal die Woche Salat essen." Stattdessen sind es gewöhnlich riesige, das Leben verändernde Aufgaben wie „Ich werde nie wieder eine Zigarette rauchen". Kein Wunder, dass so viele von uns daran scheitern. Der Trick ist, sich erreichbare Ziele zu setzen, die man tatsächlich erfüllen kann.

Mit diesen Überlegungen im Hinterkopf kommen hier ein paar einfache, wenig Druck erzeugende Vorschläge für gute Vorsätze rund ums Essen, die Sie 2014 ausprobieren können.

Der erste und wichtigste Vorsatz sollte sein, das Kochen wertzuschätzen. Ich höre immer wieder von Leuten, dass sie keine oder nur wenig Zeit zum Kochen haben - aber das ist einfach eine Frage des Lifestyles, den man wählt. Die selben Leute verbringen Stunden auf Facebook oder damit, sich bescheuerte Reality Shows im Fernsehen anzuschauen. Aber wenn man ein bisschen Zeit in der Küche verbringt und dafür aufwendet, mit rohen, frischen Zutaten zu kochen, hat man einfach mehr Kontrolle darüber, was man isst, als wenn man sich mit Fertiggerichten behilft. Je mehr man zu sich nimmt, das nicht hausgemacht ist, umso schlechter ist wahrscheinlich die Ernährung, und zwar sowohl in Bezug auf die Nährstoffe, die Qualität und die Herkunft der verwendeten Zutaten.

Der zweite Vorsatz sollte sein, mehr saisonale und regionale Produkte zu essen. Es ist einfach sinnvoll, lokalen Produkten den Vorzug zu geben. Aber natürlich macht das ein Gericht noch nicht automatisch gut. Auch ein Huhn aus der Region kann aus einer Legebatterie stammen, und der örtliche Bäcker kann vorgebackene, tiefgefrorene Teiglinge für sein Brot verwenden - es kann manchmal schon schwierig sein, qualitative gute als auch ethisch korrekt hergestellte, lokale Produkte zu finden. Hier auf Mallorca sind vor Ort erzeugte Produkte oft auch teurer als importierte Ware. Aber es lohnt sich, ein wenig mehr Geld für lokale Zutaten auszugeben und damit die Produzenten hier zu unterstützen, was wiederum den Gemeinden und der örtlichen Wirtschaft zugute kommt. Außerdem kann man damit seinen kleinen Beitrag leisten, den CO2-Ausstoß zu verringern. Denn je kürzer die Transportwege sind, umso weniger Energie wird verbraucht.

Und zu guter Letzt sollte man lernen zu genießen und beim Essen nicht zu hetzen. Es geht beim Essen nicht nur um das, womit man seinen Hunger stillt, sondern auch darum, wie man es macht. Manchmal vergessen wir das angesichts der Anforderungen unseres modernen Lebens. Essen ist viel mehr als reine Nahrungsaufnahme. Seit Tausenden von Jahren existieren in allen Kulturen Zeremonien und Rituale rund ums Essen - und das ist kein Zufall. An einem gut gedeckten Esstisch fühlen wir uns nicht nur physisch, sondern auch emotional gesättigt, man ist entspannt, fühlt sich wohl und ist zufrieden.

Also experimentieren Sie im kommenden Jahr ein wenig in der Küche und probieren Sie Zutaten aus, die Sie noch nie benutzt haben. Schenken Sie sich selbst ein neues Kochbuch oder entdecken Sie eines Ihrer alten neu. Und ob Sie sich all diese Vorsätze vornehmen, oder nur einen: fröhliches Kochen und ein wunderbar geschmackvolles neues Jahr!

Das Rezept: Muschel- und Safran-Suppe mit scharfem Rouille-Toast