Hat der Verzehr bestimmter Lebensmittel tatsächlich einen positiven psychologischen Effekt auf manche Leute, oder ist Trost-Essen nur ein Mythos? Ich bin davon überzeugt, dass ich mich nach dem Genuss einer Tafel Schokolade 100 Prozent besser fühle. Aber wenn ich mich für ein Gericht entscheiden müsste, das meinen emotionalen Hunger am besten stillt, dann würde ich wahrscheinlich eine Schale gute, heiße Suppe wählen.

Für die meisten von uns bedeutet Suppe Nahrung, Heilung und Trost - spätestens seit dem ersten Mal, als unsere Mutter uns einen dampfenden Teller Suppe brachte, weil wir uns krank fühlten oder versuchten, die Schule zu schwänzen. Der große französische Koch Auguste Escoffier hat einmal gesagt: „Suppe beruhigt das Herz, stillt den Hunger, löst die Anspannungen des Tages und weckt den Appetit." Und Beethoven meinte: „Nur ein reines Herz kann eine gute Suppe kochen."

Eines ist sicher, eine frisch zubereitete Suppe bekommt selten die Anerkennung, die sie eigentlich verdient, und wird von den meisten Köchen heute unbegreiflicherweise links liegen gelassen. Das ist sehr schade, da Suppe so ein vielseitiges und leckeres Gericht sein kann und außerdem eine gute Nährstoffquelle ist.

Meiner Meinung nach wird gute Suppe aus guter Brühe gemacht, und gute Brühe macht man nicht, indem man einen Haufen Küchenabfälle in einen Topf schmeißt und das Ganze ein paar Stunden köcheln lässt. Man muss sie mit ein wenig Aufmerksamkeit und Liebe zubereiten. Und wenn Sie die folgenden simplen Regeln beachten, wird Ihre Mühe mit einer klaren, gesunden und wohlschmeckenden Brühe belohnt.

Zuerst sollte man sicherstellen, dass alle Zutaten für die Brühe frisch und gut gesäubert sind. Auf keinen Fall darf man die Zutaten mit warmem Wasser bedecken und das Fett und die Ablagerungen von der Wasseroberfläche schöpfen, bevor das Ganze zu kochen beginnt. Erst wenn die Brühe kocht, sollte man die Hitze reduzieren, sodass die Brühe nur noch leicht köchelt. Nun kann man ab und zu etwas kaltes Wasser hinzufügen und Fett und Unreinheiten von der Oberfläche schöpfen, wenn sie aufsteigen.

Zu guter Letzt: Kochen Sie Ihre Brühe nicht zu lange, da das die Aromen zerstört. Eine Fisch-Brühe braucht nicht mehr als 30 Minuten Kochzeit, und für eine gute Hühner- oder Rinderbrühe reichen vier Stunden. Frische Brühe kann man auch sehr gut einfrieren und dann später verwenden.

Eine meiner Lieblingssuppen ist eine scharfe Karottensuppe mit ein wenig Kokosmilch und Koriander, außerdem eine typisch spanische Muschelsuppe aus Katalonien, die wir oft in der Misa Braseria servieren. Viel Spaß beim Kochen!

Das Rezept: Katalanische Muschelsuppe