Zu einer Ausstellung des mallorquinischen Kolumbus-Forschers Gabriel Verd in Portocolom an der Südostküste von Mallorca wird auch ein Nachfahre des berühmten Amerika-Entdeckers erwartet. So soll zur Eröffnung am 18. Mai auch Cristóbal Colón de Carvajal, Graf von Veragua, anwesend sein. Die Ausstellung, die in den Räumlichkeiten Jardins del Rei neben der Touristen-Info in dem Küstenort zu sehen sein wird, zeigt der Forscher Dokumente und Exponate, die seine These über die mallorquinische Herkunft des Entdeckers belegen sollen.

Streit gab es im Gemeinderat von Felanitx allerdings wegen der Gestaltung der Einladungskarten, die auf Spanisch verfasst sind. Die oppositionellen Sozialisten kritisierten, dass es auch eine katalanische Version geben müsste, da es sich um eine von der Gemeinde unterstützte Veranstaltung handle. Bürgermeister Biel Tauler (PP) verwies darauf, dass die Gemeinde nur die Räumlichkeiten zur Verfügung stelle und die Einladungskarten im übrigen zum Großteil auch aufs spanische Festland verschickt würden.

Nach der Theorie von Verd wurde Kolumbus nicht in Genua, sondern im Jahr 1460 in Felanitx geboren, als Sohn eines Bruders von König Ferdinand II. und der Mallorquinerin Margarita Colón. Argumentiert wird unter anderem damit, dass Kolumbus meist auf Spanisch statt Italienisch schrieb und seine soziale Position nicht mit der eines Wollweber-Sohns zu vereinbaren sei. Die Gemeinde unterstützt die Forschungen. Sie plant, Kolumbus zum Ehrenbürger zu ernennen und die historische Figur auch touristisch zu vermarkten.