Eigentlich sei er kein Sammler, sagt Andreu Muntaner. Vielmehr sieht sich der 91-Jährige als Dokumentar. „Sammeln, das kann man mit Briefmarken machen. Ich hingegen studiere die Fotos. Ich forsche, wo sie gemacht wurden. Und korrigiere gegebenenfalls falsche Angaben."

Dennoch: Der ehemalige Geologe hat im Laufe seines Lebens eine beeindruckende Sammlung an Fotografien angehäuft. Einen kleinen Ausschnitt daraus kann man zurzeit im Museu Krekovic in Palma betrachten. Hier zeigt

Muntaner in Zusammenarbeit mit dem Ton- und Bildarchiv Mallorcas und der Initiative Palma XXI Fotografien von

Palma zwischen 1860 und 1960.Eine Entdeckungstour

Bei den meisten der 62 Bilder ist der Fotograf nicht bekannt. Sie sind in verschiedene Kategorien aufgeteilt: Palma von oben, Es Molinar, Kathedrale und Almudaina-Palast, Lonja und Consolat de la Mar, die Hafenmole, Sa Riera und der Paseo Marítimo.

Die Ausstellung ist eine Einladung, auf eine Entdeckungstour zu gehen. Man kann sehen, wie sich Palma in den vergangenen anderthalb Jahrhunderten verändert hat. Dabei ist das eigentlich bemerkenswerte, wie häufig und vielfältig die Stadt fotografisch dokumentiert wurde, als dies noch mit vielen Kosten und Mühen verbunden war.

Seine Leidenschaft für Lichtbilder hat Muntaner von seinem Onkel Toni Porcell geerbt. Porcell fotografierte die Insel bei Ausflügen, die er auf dem Fahrrad in seiner Freizeit unternahm.Internet macht das Sammeln schwer

Das, was sein Onkel hinterließ, bildete die Grundlage für die Fotosammlung. „Ich habe viel auf Flohmärkten und in Antiquariaten gekauft", sagt Muntaner, der in seinem Arbeitsleben unter anderem am Bau der Wasserspeicher Cúber und Gorg Blau beteiligt war. „Das Internet hat es sehr schwer gemacht. Zwar findet man immer noch gute Sachen. Aber die Verkäufer haben oft keinen Schimmer vom realen Wert ihrer Bilder und verlangen absurde Preise."

Viele Bilder habe er auch aus Nachlässen bekommen. „Auch das wird immer schwieriger, die Menschen haben weniger Fotos auf Papier, geschweige denn auf Glasplatten oder als Dias. Die Leute werfen sie lieber weg, als sie zu verkaufen."

Es ist nicht das erste Mal, dass die Bilder aus Muntaners Sammlung öffentlich gezeigt werden. Bereits 1996 veröffentlichte die MZ-Schwesterzeitung „Diario de Mallorca" in drei Bänden die „Memoria gráfica de Mallorca".

Andreu Muntaner, Un recorregut gràfic per la façana marítima de Palma, Museu Krekovic, Carrer Ciudad de Querétaro, 3, Palma, Mo.- Fr. 10-13.45 Uhr, Mi. auch 16.30-20 Uhr, bis 28.12.