15 Jahre lang gibt es das Festival MúsicaMallorca jetzt schon. Und genauso lange hat es auch gedauert, bis die mallorquinische Sopranistin Maia Planas ihr Debüt bei der Klassik-Reihe geben darf, die am Sonntag (15.10.) mit dem Festgottesdienst in der Kathedrale von Palma aus Anlass des 500. Jubiläums des Reformationstages eröffnet wurde. Der eigentliche Start ist aber, wie in jedem Jahr, die „Gran Gala de

Ópera", die im Auditorium von Palma steigt. Neben Planas sind diesmal auch Mezzo­sopranistin María Luisa Corbacho und Tenor Óscar Marín von der Insel mit dabei. Drei mallorquinische Sänger bei MúsicaMallorca, das gab es schon lange nicht mehr. In den vergangenen Jahren hatte MúsicaMallorca häufig Künstler von außerhalb geholt.

Maia Planas, eine Enkelin des renommierten Insel-Fotografen Josep Planas i Montanyà, fiebert mit Vorfreude auf ihre Premiere bei der Opern-Gala hin - und wird nicht nur dort zu hören sein. „Es ist ein tolles Gefühl, dabei zu sein", erzählt die 38-jährige Mallorquinerin am Telefon. Planas, von der Bruemmel sich bei jeder Gelegenheit hellauf begeistert zeigt, bleibt bescheiden. Sie sei froh, dass sie nun auch in ihrer Heimat Aufträge bekomme, nachdem sie von 2003 bis 2016 in Barcelona lebte und dort vor allem an der Oper engagiert wurde. Doch mit dem Nachwuchs sei der Wunsch gewachsen, wieder auf die Insel zurückzukehren.Drei Jahre in Deutschland

Kennengelernt hatte Planas ihren Lebensgefährten, einen Oboisten, allerdings in Deutschland, wo die Sängerin nach Privat­unterricht in Palma die Basis für ihre Gesangskarriere legte. „Ich war drei Jahre an der Musikhochschule in Köln. Da merkt man erst einmal, dass man nicht die Einzige ist, die gut singen kann", sagt sie. Auf der Insel sei es relativ einfach, hervorzustechen: „Da gibt es ja kaum Konkurrenz." In Deutschland habe sie zwischen 2000 und 2003 eine profunde Ausbildung genossen, die damals noch deutlich anspruchsvoller gewesen sei als in Palma. „Inzwischen hat die Insel ein bisschen nachgezogen. Der Unterschied ist nicht mehr ganz so gravierend."

Maia Planas wird am Samstag (21.10.) bei der Gala „Viva l´Ópera" mit Stücken aus einigen der bekanntesten Opern der Welt zu hören sein, unter anderem in einem Duett mit dem diesjährigen Artist-in-Residence Tohru Iguchi.

Subtile und poetische Werke

Planas freut sich aber mindestens genauso auf den Liederabend eine Woche später, wo sie gemeinsam mit der Mezzosopranistin Waltraud Mucher und Tohru Iguchi Lieder von Schubert, Schumann, Brahms, Wolf und Busoni zum Besten geben wird. Man merkt ihr an, dass dieser Auftritt ihr Favorit ist. In ihrer Stimme klingt Begeisterung mit:. „Mit den Liedern habe ich große Teile meiner Ausbildung verbracht. Das sind oft so schöne, subtile und poetische kleine Werke. Ganz anders eben als die eher theatralischen Opernstücke." Zwar habe sie jahrelang die Rezitale etwas stiefmütterlich behandelt, aber deshalb freue sie sich nun umso mehr auf das Konzert.

Ein weiterer Termin ist für sie kurzfristig dazugekommen. Auch im Brahms-Requiem am 11. November darf Planas nun die Sopran­stimme übernehmen. Eigentlich war dafür Rahel Indermaur vorgesehen, doch die Schweizerin wurde nicht freigestellt. Sie muss an der Deutschen Oper in Berlin eine Kollegin ersetzen, die krankheitsbedingt ausfällt.Buntes Programm

Die weiteren Termine von MúsicaMallorca müssen dann ohne Maia Planas auskommen. Am 1. November gibt es das Mozart-Requiem im Konservatorium in Palma zu hören, und am 4. November steht eine Koproduktion mit den „Sommerfestspielen Gartenreich Dessau-Wörlitz" und dem „Internationalen Lied-Festival am Zürichsee" an. Die schönsten Arien von Mozart und Salieri werden unter der musikalischen Leitung von Andreas Kowalewitz, Kapellmeister am Theater am Gärtnerplatz in München, im Konservatorium von Palma aufgeführt.

Eine Woche später, am 11. November, gibt es in der Kirche von Santa Eulàlia in Palma ein weiteres Requiem zu hören - diesmal das deutsche Requiem von Johannes Brahms. Und zum Abschluss des diesjährigen Festivals spielt Organist Michael Grill tags darauf in der Kirche von Llucmajor.

Veranstaltungskalender: Was sonst noch los ist auf Mallorca