Dieses Jahr soll es mit dem Essen besser klappen. Hatten die Besucher der vorherigen Artnit in Campos an langen Wartezeiten in den Cafés und Bars des Dorfes zu leiden, soll diesmal eine Foodzone im Carrer de Sa Creu geschaffen werden, in der die Bars den hungrigen Kunstnacht-Besuchern schnell und unkompliziert einen Snack oder ein Abendessen servieren können.

Das ist die größte Neuerung der sechsten Ausgabe der Artnit, die am Freitag (11.8.) ab 18 Uhr in der Gemeinde im Süden Mallorcas stattfindet. Denn was das sonstige Konzept angeht, lag man schon in den vergangenen Ausgaben ziemlich richtig. Und mittlerweile passen sich auch die Künstler der Idee der Kunstnacht an: „Wir haben in diesem Jahr viel mehr für den Ausstellungsort geschaffene Kunstwerke", sagt Magdalena Mesquida von der Organisation. „Allerdings nicht, weil wir uns das gewünscht haben, sondern weil wir sehr viele solcher Bewerbungen hatten."

Campos hat keine Galerien und ist von jeher darauf angewiesen, bei der Artnit die Kunstwerke auf der Straße, in öffentlichen Gebäuden oder in nicht genutzten Privathäusern auszustellen. Dazu gehören unter anderem auch ein ehemaliges Kino oder eine alte Kirche.

Einfach mal in eine Seitenstraße laufen

Und das macht eben den Reiz aus. Natürlich kann man sich ab 18 Uhr eine Karte am Rathaus holen, um die Ausstellungen ganz bestimmter Künstler zu suchen oder sich zumindest grob einen Überblick zu verschaffen. Aber mehr als bei jeder anderen Kunstnacht lohnt es sich hier, einfach bis ins Zentrum des Dorfes zu laufen und sich dann treiben zu lassen. In eine Seitenstraße zu laufen und dann unerwartet eine kleine, charmante Ausstellung im ersten Stock eines stattlichen Dorfhauses zu finden, kann sehr unterhaltsam sein.

62 Künstler hat man in diesem Jahr eingeladen, um das Dorf zu bespielen. Einer der bekannteren Namen ist Juan Yuste. Der Baske setzt sich in Fotografien mit dem französischen Satz „Je suis desolé" (Es tut mir leid) ausei­nander. Dieses Mal sind auch vier internationale Künstler mit dabei. Hayde Naghizadeh etwa porträtiert Frauen aus ihrer iranischen Heimat. Yair Pérez aus Israel malt großformatige, deformierte Menschenfiguren. Ihre in Spanien

lebende Landsfrau Rinat Izhak präsentiert Skulpturen zum Thema Natur und soziales Engagement. Und die Norwegerin Tine Isachsen zeichnet rohe, minimalistische Porträts.Bekannt durch einen Deutschland-Comic

Ein Projekt, das schon vor der offiziellen Eröffnung der Kunstnacht sichtbar ist, ist das der Künstlerin Anapurna, die unter anderem für ihren preisgekrönten Deutschland-Comic „Chucrut" bekannt ist. Die in Madrid lebende Mallorquinerin verziert am Club Náutico in Sa Ràpita zwei große Container.

Wer eine Pause von der Kunst braucht, kann sich mit Musik vergnügen. Wie jedes Jahr gibt es auf der Plaça Can Pere Ignasi musikalische Shows. Ab 21 Uhr spielen A.R.D.E., Primo Gabbiano, Visual Pal, Samuel Almansa und Cassandra Isern auf der „Artnit Party".

Artnit Campos, 11.8., 18-1 Uhr, Infos: www.artnitcampos.com