Atlàntida Film Fest? Was ist das?

Das Film Festival fand erstmals 2011 als Initiative der Online-Filmplattform Filmin statt. Die ersten fünf Ausgaben gab es nur im Internet zu sehen. Im vergangenen Jahr gab es erstmals pa-rallel dazu Vorstellungen in Palma. In diesem Jahr werden vom 26. Juni bis 26. Juli online 81 Filme gezeigt. In Palma sind es 18, aufgeteilt in die Kategorien Spielfilm, Dokumentationen und Filme der Balearen. Das Festival fokussiert sich wie schon vergangenes Jahr auf Europa und europäische Themen.Wo gibt es die Filme zu sehen?

Mit Ausnahme der ersten beiden Tage (26./27.6.) und des Abschlusstages (2.7.) werden täglich drei Filme aufgeführt. Eine Nachmittagsvorstellung im CineCiutat (Carrer de l'Emperadriu Eugènia, 6, 07010 Palma) und jeweils eine Abendvorstellung im Hof des Museu de Mallorca (Carrer de la -Portella, 5, 07001 Palma) und im Ses Voltes unter der Kathedrale. Die Workshops finden in La Misericòrdia (Plaça de l'Hospital, 4, 07012 Palma ) statt. Zudem gibt es die Eröffnungsgala im Castell de Bellver.Wann ist die Eröffnungsgala?

Am zweiten Tag des Festivals (27.6.). Ab 20.30 Uhr gibt es im Castell eine Hommage an den Regisseur Guy Hamilton, der lange auf Mallorca arbeitete und lebte und 2016 hier verstarb. Danach wird der Film „Vida i mort d'un arquitecte" von Miguel Eek über den Architekten Josep Ferragut als Weltpremiere gezeigt (MZ berichtete).Welche anderen Premieren werden gezeigt?

Es gibt noch zwei andere Weltpremieren, die Romantikkomödie „En acabar" von Guillem Miró (26.6., 20.45 Uhr, CineCiutat) und die Gazastreifen-Doku „Gas the arabs" von Carles Bover (26.6., 19.30 Uhr, CineCiutat). Auch eine Weltpremiere, aber kürzer: der 10-minütige Flüchtslingscartoon „Si no soy yo no puede ser (2.7., 21.30 Uhr, Ses Voltes). Daneben gibt es zahlreiche Spanien-Premieren.Kann man da auch Stars sehen?

Das Festival möchte kein typisches Filmfest mit rotem Teppich sein. Und dennoch gibt es in diesem Jahr einen Stargast. Die Schauspielerin Vanessa Redgrave, bekannt aus Klassikern wie „Blow-up" oder „Mission Impossible", stellt am Abschlusstag (2.7.) ab 21.30 Uhr im Ses Voltes ihre Dokumentation „Sea Sorrow" vor. Das Regie-Debut der 80-Jährigen wurde in Cannes gezeigt und handelt von der weltweiten Flüchtlingskrise. Daneben gibt es andere interessante Persönlichkeiten zu sehen, etwa die französische Aktivistin und Regisseurin Ovidie (28.6., 19 Uhr, CineCiutat) oder den Journalisten und Russland-Experten Peter Pomerantsev (30.6., 19 Uhr, CineCiutat).

Und wenn so ein Film jetzt zum Beispiel auf Russisch ist?

Dann werden spanischsprachige Untertitel eingeblendet.Gibt es nur Filme oder auch was anderes?

Bei vielen Filmen gibt es ein Begleitprogramm, häufig in Form von Podiumsdiskussionen zum Thema Europa oder auch Konzerte. Ein Highlight dürfte das Konzert von Maria Arnal und Marcel Bagés sein (28.6., 21 Uhr, Ses Voltes). Das Duo interpretiert spanische Folklore neu. Wer es etwas extravaganter mag, dürfte an Hidrogenesse (29.6., 23.30 Uhr, Ses Voltes) gefallen finden. Das Duo spielt elektronische Musik mit skurrilen Texten. Und auch die mallorquinische Gute-Laune-Popband Papa Topo tritt auf (26.6., 23.30 Uhr, CineCiutat). Im Vorfeld läuft der Musical-Film „La Maldita Primavera" von Marc Ferrer, bei dem Papa Topo-Sänger Adrià Arbona mitspielt.

Daneben gibt es auch -Workshops, unter anderem mit dem Dänischen Virtual Reality-Start-Up Khora (MZ berichtete), die am 28. und 29.6. jeweils von 15-19 Uhr die Teilnehmer ein 360-Grad-Video drehen lassen.Was kosten die Karten?

Alle Veranstaltungen des Festivals sind kostenlos.

Das klingt nach ganz viel Programm. Wo finde ich einen Überblick?

Das Programm gibt es auf der Website www.filmin.es/atlantida/palma. Hier kann man auch die kostenlosen Karten für die jeweiligen Filme und Veranstaltungen vorbestellen, indem man bei dem jeweiligen Film auf „Inscribirse" klickt. Alle Filme gibt es auch im Internet, das Monatsabo für Filmin, mit dem man alle Filme im Festivalzeitraum sehen kann, gibt es ab 8 Euro.Welche Filme empfiehlt die MZ?

Bei den Spielfilmen freuen wir uns ganz besonders auf „Park" von Sofia Exarchou (29.6., 22 Uhr, Ses Voltes) über jugendliche Exzesse in den Ruinen des olympischen Dorfes in Athen. Elena Martín erzählt in „Júlia Ist", basierend von ihren Erfahrungen in Berlin, vom Erasmus-Leben (28.6., 22 Uhr, Ses Voltes). Eine sensationelle Doku soll „The Road Movie" von Dmitrii Kalashnikov sein, die von dem wilden Leben auf Russlands Straßen erzählt (30.6., 19 Uhr, CineCiutat).Und die Doku „Pornocracy" von Ovidie beantwortet die Frage, warum die Pornoindustrie darbt, obwohl so viele Pornos wie nie geschaut werden (28.6., 19 Uhr,

CineCiutat).