Eine Nummer kleiner als beim Debüt 2015 geht an diesem Wochenende (2./3.9.) in Palma das Festival SolarNit an den Start. Die Organisatoren haben sich auf die großen mallorquinischen Namen konzentriert. Neben der Indieband L.A. (Sa., 1 Uhr) tritt auch der Songwriter Joan Miquel Oliver (Fr., 23.15) auf. Dazu kommen die britischen Indiebands Toy (Fr., 1 Uhr) und Fuyiga & Miyagi (Sa., 23.15 Uhr). Die mallorquinischen Bands Lili´s House (Sa., 22.30 Uhr), The Indian Summer (Sa., 20.45 Uhr), Ice Crime (Fr., 20.45 Uhr) und Donallop (Sa., 21.30 Uhr) vervollständigen das lokale Line-up auf dem Son-Fusteret-Gelände. Dazu gibt es aber auch, wie bei jedem guten Festival, musikalische Perlen zu entdecken. Wir stellen drei dieser Bands vor. Weitere Infos: www.solarnit.com

Ten Bears

Die Madrider Musikszene hat derzeit einen guten Lauf. Nicht nur die mittlerweile omnipräsenten Hinds, die vergangenes Jahr auf dem Solar Festival spielten, auch Künstler wie John Grvy, Baywaves, King Cayman, Fuckaine oder Lois (spielt bei SolarNit am Freitag um 22.30 Uhr) zeugen von hoher Qualität und stilistischer Vielfalt. Nun zeigt das Trio Ten Bears Ambitionen, sich in diese Liste einzureihen. Zugegeben, bisher hat es nur drei Songs auf Soundcloud veröffentlicht, aber Ten Bears haben mit ihrer erfrischenden Mischung aus Elektro und R´n´B das Interesse der natio­nalen und auch der internatio­nalen Musikpresse geweckt. Im Sommer sind sie unter anderem bei den Festivals MadCool und Veranos de la Villa aufgetreten. Besonders der Song „Falling" ist ein ausgezeichneter Soundtrack für den ausklingenden Sommer (Sa., 0.15 Uhr).

Kero Kero Bonito

Bunt, laut und knallig: Kero Kero Bonito aus London kombinieren Dancehall, J-Pop (also japanische Popmusik) und ­Videospiel-Sounds zu einem Gesamtkunstwerk, von dem man nicht weiß, ob es einen glücklich machen oder Kopfschmerzen bereiten soll. Die Gruppe kam 2013 zusammen, nachdem die beiden männlichen Mitglieder Gus Lobban und Jamie Bulled in einem Online-Forum für Japaner in London nach einer Sängerin suchten, die auf Japanisch rappen könnte. Es meldete sich Sarah Midori Perry, die zwar keine Erfahrung mit Bands hatte, aber Japanisch sprach. Seither hat das Trio zwei Alben veröffentlicht, auf denen fernöstliche und europäische Kultur in minimalistischen Sounds aufeinanderprallen, und tourt damit mittlerweile sogar durch die USA. Kero Kero ist übrigens die japanische Lautmalerei für Frosch, Bonito ist ein Fisch. Alles klar? (Fr., 0:15 Uhr)

DJ Surda

Dieser junge Mann aus Barcelona behauptet von sich selbst, der erste Mash-up-DJ in Spanien zu sein. Das heißt, er spielt nur Songs, die er vorher mit anderen Liedern durch den Fleischwolf gedreht und daraus etwas Neues kreiert hat. Er vermischt Mary J. Bliges „Family Affair" mit Rihannas „Work" oder Rammsteins „Du hast" mit „Uptown Funk" von Mark Ronson und Bruno Mars. In einem Interview mit dem Onlinemagazin „Playground" sagte DJ Surda, sein Ziel sei es, die Leute dazu zu bringen, zu Songs zu tanzen, von denen sie es nie gedacht hätten. „Wenn du ein Lied, das eine gewisse Klasse hat, mit einem Song kombinierst, das überhaupt keine Klasse hat, dann hast du ein gutes Mash-up." (Fr., 2.15 Uhr)