Bunt und lustig soll es werden: An diesem Wochenende (7. bis 9.5.) nehmen vier schwule und schwul-lesbische Chöre am ersten Mallorca Gay Chorus Festival teil. Das ist auch spanienweit eine Festival-Premiere. Sie geht auf die Initiative des Mallorca Gay Men´s Chorus zurück, der seit zwei Jahren besteht und in dem aktuell 42 Sänger und Musiker aktiv sind. „Wir wollen mit dem Festival ein positives Zeichen gegen Homophobie setzen," so Chorleiter Joan Laínez auf einer Pressekonferenz vergangene Woche.

Die Gastgeber präsentieren auf dem Festival Teile ihres neuen Programms, in dem es thematisch um die familiären, psychologischen und körperlichen Folgen des Outings geht. Zu hören sind eigens für den Chor geschriebene Songs, aber auch diverse Klassiker aus Pop und Musical.

Musikalisch ähnlich, wenn auch ein wenig rockiger aufgestellt sind die Barcelona Rainbow Singers. Auch dieses derzeit 60 Mann starke Ensemble ist erst vor vier Jahren gegründet worden, als erster schwuler Chor in Spanien überhaupt.

Aus London kommen die Pink Singers, ein gemischter Chor und mit einer 30-jährigen Geschichte der Veteran unter den Festivalteilnehmern. Die 70-köpfige Gruppe bietet ein vielseitiges Programm, von klassischer britischer Chormusik bis hin zu modernen Interpretationen von Popsongs. Und schließlich wird auch Equivox aus Paris erwartet. Diesen ebenfalls gemischten Chor gibt es bereits seit 20 Jahren. Sein Mallorca-­Programm besteht hauptsächlich aus Filmmusik.

Los geht es an diesem Donnerstag (7.5.) ab 20.30 Uhr mit einem Auftritt aller vier Bands im Castell Son Mas in Andratx. Tags drauf treten die Pink Singers und die Barcelona Rainbow Singers im Auditori d´Alcúdia auf, während sich der Mallorca Gay Men´s Chorus und Equivox im Auditòrium Sa Màniga in Cala Millor präsentieren (jeweils 20.30 Uhr).

Am Samstag kommen alle vier Ensembles noch einmal um 20 Uhr in Palma im Trui Teatre zusammen. Die abschließende Party findet - wo sonst - in der Szene­disco „La demence" in ­Palma statt. Dass an nur drei ­Tagen an gleich vier Orten aufgetreten wird, sei Programm, so Joan

Laínez: Man wolle das Festival möglichst breit aufstellen.

Dennoch liege ein Schwerpunkt auf Andratx, wo die Auftakt­veranstaltung stattfindet. Der Veranstalter verweist auf die große Unterstützung seitens der Gemeinde. Das Rathaus habe dem Festival viele Türen geöffnet und sei maßgeblich an der Organisation beteiligt. Andratxs Bürgermeister Llorenç Suau sagte, die Stadt hoffe durch das Festival neue Besucher zu gewinnen und die Attraktivität als Kulturstandort zu vergrößern.

Die rund 250 teilnehmenden Musiker müssen die Kosten für Reise und Übernachtung selbst tragen. Durch Kooperationen mit den Gemeinden und dem Hote­liers­verband sei es jedoch möglich gewesen, diese gering zu halten. So habe man den Teilnehmern ein All-inclusive-Paket anbieten können, dessen Preis bei etwa 200 Euro liegt. Für mögliche weitere Festivals in den nächsten Jahren wolle man bei verschiedenen Stellen Kulturförderung beantragen, so Joan Laínez.

Die Veranstalter rechnen mit vielen Zuschauern. Zum einen sei der Ticketverkauf gut angelaufen (Karten gibt es an den jeweiligen Veranstaltungsorten). Zum anderen habe schon die Ankündigung des Festivals in den sozialen Medien für Furore gesorgt.

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