Nach 15-jähriger Forschungsarbeit ist im Castell Bellver in Palma de Mallorca eine Ausstellung über Mönche eröffnet worden, die vom 5. bis 8. Jahrhundert auf der Insel Cabrera südlich von Mallorca lebten. Zu sehen sind 150 Exponate, die in den vergangenen Jahren bei Ausgrabungen sowie durch Zufall entdeckt worden waren, etwa bei Ausbesserungsarbeiten des Wasserleitungssystems.

Einziges schriftliches Zeugnis des Klosters ist ein Brief von Papst Gregor dem Großen aus dem Jahr 603. Darin bittet er einen Kirchenbeamten, auf seinem Weg nach Málaga bei den Mönchen auf Cabrera vorbeizuschauen, da diese "ein nicht ordnungsgemäßes" Leben führten. Die Geistlichen lebten zurückgezogen als Eremiten, trieben jedoch auch Handel mit den Bewohnern im Süden von Mallorca. Fragmente einer Marmorsäule werden als Hinweis gedeutet, dass die Klostergemeinschaft begütert gewesen sein dürfte. Auch drei Gräber von Mönchen wurden gefunden, eines davon ist in der Ausstellung rekonstruiert.

Die Mönchsgemeinschaft bestand bis zum 8. Jahrhundert und löste sich auf, als die Balearen unter arabische Herrschaft gerieten. Viele Fragen sind offen, bislang fanden Ausgrabungen nur auf rund drei Prozent der Fläche statt.

Organisiert wird die Ausstellung im Castell Bellver von der Stadt Palma, dem spanischen Umweltministerium, Landesregierung und Inselrat. Geöffnet bis 15. Juni, montags 8.30 Uhr bis 13 Uhr, dienstags bis samstags 8.30 Uhr bis 18 Uhr, sonntags freier Eintritt: 10 bis 18 Uhr. Ab April erweiterte Öffnungszeiten dienstags bis sonntags bis 20 Uhr.